Freizeit

Schwetzingen: Perle der Kurpfalz

Barocke Pracht, eine blühende Kulturlandschaft, Gastronomie und Shoppingmöglichkeiten – Schwetzingen ist in der Tat etwas ganz Besonderes.
Schloss SchwetzingenFoto: Tobias Schwerdt

Schwetzingen in Kürze

Die Schwetzinger Geschichte ist untrennbar mit der Geschichte der Kurpfalz verbunden. Die heutige Große Kreisstadt verdankt ihren Weltruf den Kurfürsten der Pfalz, die die Stadt vom 10 Kilometer entfernten Mannheim aus ausbauen ließen und zu barockem Glanz verhalfen. Kurfürst Carl Philipp nutzte das bereits von seinen Vorgängern errichtete Wasserschloss im 18. Jahrhundert zeitweilig als Ausweichsitz, sein späterer Nachfolger Carl Theodor ließ das Schloss dann zur Sommerresidenz nach französischem Vorbild ausbauen. Schwetzingen wurde zum kulturellen Zentrum der Zeit, Gäste wie Voltaire, Schiller oder der junge Mozart gaben sich die Klinke in die Hand.

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Der prächtige Schlossgarten zählt heute zu den bekanntesten barocken Gartenanlagen der Welt und zieht jährlich hunderttausende Besucherinnen und Besucher in seinen Bann.

Doch schon weit vor der urkundlichen Ersterwähnung im Jahr 766 im Lorscher Codex lassen sich hier erste Siedlungsspuren feststellen: bereits die Bandkeramiker fühlten sich in hier in der fruchtbaren Gegend in unmittelbarer Nähe zum Rhein wohl – Funde aus der Jungsteinzeit legen diesen Schluss jedenfalls nahe.

Heute ist Schwetzingen mit rund 21.600 Einwohnern ein lebendiges Mittelzentrum zwischen Mannheim und Heidelberg. Gut angebunden an den öffentlichen Personennahverkehr sowie die Autobahn A 6 ist die Stadt ausgezeichnet erreichbar und ein beliebtes Ausflugsziel bei Touristen aus der ganzen Welt. Im Herzen der Stadt lädt der großzügige Schlossplatz zum Verweilen ein und Einzelhandel und Geschäfte in der Fußgängerzone zwischen Kleinen Planken und Carl-Theodor-Straße bieten ein umfassendes Einkaufsangebot. Rund um den Schlosslatz finden hungrige Besucher nach dem Schlossgartenspaziergang oder Einkaufsbummel genügend Lokale zum Einkehren. Im Sommer ist das Flair hier mediterran – Florenz oder Venedig lassen grüßen.

Musentempel

Bereits Kurfürst Carl Theodor machte Schwetzingen zu seinem Musentempel. Das Schloss, nach Versailler Vorbild um- und ausgebaut, lädt heute ein zu einer Reise in die Hochzeiten des Absolutismus, des Barock und Rokoko.

Zahlreiche raffinierte architektonische Gartendenkmäler und Monumente, darunter die größte und älteste Gartenmoschee Deutschlands, machen einen Spaziergang durch den Schlossgarten zur spannenden Entdeckungsreise durch die Kulturgeschichte. Egal ob im Frühjahr, wenn die Kirschblüte im Moscheegarten mit ihrer rosa Farbenpracht tausende Besucher anlockt oder im Winter, wenn der Schnee die barocken Anlagen in malerische Märchenlandschaften verwandelt - der Schlossgarten ist das ganze Jahr über einen Besuch wert.

Mit den SWR-Festspielen beherbergt das Schloss seit 1952 jährlich eines der größten Festivals für klassische Musik, im Herbst richtet die hiesige Mozartgesellschaft mit dem Mozartfest ebenfalls eine Klassik-Konzertreihe von Weltrang aus und im Winter ist das Theater der Stadt Heidelberg mit dem Barockfestival Winter in Schwetzingen zu Gast im Rokokotheater – einem der ältesten und besterhaltenen Rangtheater nördlich der Alpen. Doch nicht nur Klassik - Schwetzingen kann auch Pop: im Schlossgarten geben sich bei der Konzertreihe "Musik im Park" jedes Jahr internationale Stars die Ehre.

Vielfältige Kulturlandschaft

Ebenso vielfaltig wie die Musik- ist die Schwetzinger Museumslandschaft: Im Museum der Stadt, dem Karl-Wörn-Haus, wird Heimatgeschichte in den unterschiedlichsten Facetten beleuchtet, das von Künstler Otto Mindhoff gegründete XLYON-Museum am Schloss ist ein bedeutendes Zentrum der Holzschnittkunst und mit dem Museum Blau kann die Stadt seit 2017 ein weltweit einzigartiges Museum ihr Eigen nennen: Die liebevoll kuratierte Sammlung widmet sich in wechselnden Ausstellungen einzig der Farbe Blau in all ihren Facetten.

Mit dem theater am puls hat Schwetzingen zusätzlich eine kleine, aber feine Theaterbühne, die von ihren Machern liebevoll und mit Herzblut kuratiert wird und regelmäßig mit hochklassigen Inszenierungen aufwartet.

Spargelzeit

Auch kulinarisch ist Schwetzingen seit Jahrhunderten auf der Landkarte zu finden: Der "Schwetzinger Meisterschuss" steht bei Gourmets und Köchen in ganz Deutschland jedes Jahr im Frühling gleichermaßen hoch im Kurs. 2018 feierte die Stadt 350 Jahre Spargelanbau, auch heute nimmt das "weiße Gold", wie die Schwetzinger ihr Exportprodukt Nr.1 nennen, in Landwirtschaft und Kultur gleichermaßen einen hohen Stellenwert ein. Das macht sich auch im Stadtbild bemerkbar - wo dem "Königlichen Gemüse" inzwischen viele Denkmale gesetzt wurden.

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Beertasting

Wer eher dem "flüssigen Gold" zugeneigt ist, der kann einen Abstecher zur WeldeBierwelt machen. Die Plankstadter Brauerei stammt eigentlich ursprünglich aus Schwetzingen, wo sich auch heute noch das Stammhaus befindet. In den Räumlichkeiten der Biermanufaktur kann man auf Entdeckungsreise gehen und natürlich auch die neuesten Produkte verkosten.

Freizeitspaß

Wer sich sportlich betätigen möchte, hat in Schwetzingen die Qual der Wahl - egal ob in einem der zahlreichen Sportvereine oder für sich alleine auf ausgewählten Laufstrecken durch den Hardtwald und die Dünenlandschaft, die Auswahl ist groß. Und was das Freizeitangebot betrifft, ist die Spargelstadt ebenfalls bestens gerüstet: Auf der ersten von heute 18 "alla hopp!"-Anlagen in optimaler Waldrandlage können sich kleine und große Kinder austoben und im Freizeitbad bellamar ist das ganze Jahr über Badespaß angesagt - im Sommer kommen im großzügig angelegten Freibad und im Winter im jüngst komplett sanierten Hallenbad inklusive Saunalandschaft Wasserratten, Badenixen und Wellnessfans gleichermaßen auf ihre Kosten.

Schwetzingen: bellamar.Foto: amoos
Schwetzingen: bellamar.
Foto: amoos

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von jr
14.10.2020