
Es ist für Bürgermeister Hakan Günes „immer ein wichtiger Termin“, wenn das Sandhäuser Bier präsentiert wird – klar „dann wächst die Vorfreude auf die Kerwe“, sagte der Rathauschef. Er habe in den vergangenen Tagen brav seinen Teller leergegessen, damit auch das Wetter über die bevorstehende Kerwe von Samstag bis Dienstag, 11. bis 14. Oktober 2025, fein werde. Das Kerwe-Bier erfüllt bereits höchste Ansprüche. Das Alleinstellungsmerkmal, wonach Sandhausen sein Bier mit eigenem Hopfen gebraut bekommt, ist nach wie vor bestens intakt. Deshalb ging der Dank von Bürgermeister Hakan Günes nicht zuletzt an Max Spielmann, Geschäftsführer der Welde Braumanufaktur, der mit seinem Team wieder für das besondere Gebräu gesorgt habe. Spielmann spielte indes den Ball zurück und sprach von einer Win-win-Situation, denn auch sein Unternehmen profitiere durch ein echtes Bier von hier.

Beide, Günes und Spielmann, rückten darüber hinaus die Männer in den Mittelpunkt, ohne die es keine Hopfenernte in Sandhausen gäbe – und erst recht kein Bier aus der Hopfengemeinde: Die „Hopfe Buwe“, so stand es auf ihren T-Shirts, kümmern sich das ganze Jahr über ehrenamtlich um das auf der Demonstrationsanlage wachsende Hanfgewächs. Schwierig sei es im Mai gewesen, als Trockenheit und Wärme zugesetzt hätten, erklärte Albert Burkhardt, der Capo der Sandhäuser Hopfenbauern mit Jürgen Zimmermann, Bernd Hambrecht, Robert Roth, Thomas Schneider und Werner Albrecht. Hopfen mag es warm, aber zu heiß und zu trocken ist schädlich, da die Pflanze einen hohen Wasserbedarf hat und empfindlich auf Hitze und Trockenheit reagiert. Die angelockten Wespen seien außerdem schädlich gewesen. Diese saugten während der Trockenheit fortwährend Saft aus den Hopfenpflanzen und verminderten so deren Wachstum. Nun, am Ende des Produktionsprozesses, mit den Biergläsern in Händen, fällten die Hopfen-Männer aber ein klares Urteil: „Sehr süffig“ sei das Welde No1 Slow Beer Pils einmal mehr, und die Arbeit habe sich wieder gelohnt.

In der Tat brachte die Sandhäuser Hopfenernte insgesamt 51 Kilogramm in die Körbe, die beim traditionellen „Hopfe zopfe“, heuer um einen Tag bei der ersten Sandhäuser Bierprobe erweitert, vom 4. bis 7. September zusammenkamen. Die ganze Gemeinde half quasi mit, fand sich im Festzelt beim Rathaus ein und sorgte für die Premiumzutat des Bieres unter dem Motto „Hopfe zopfe, Schdiel draalosse, wers net koo, solls bleiwelosse!“ Wie es sich für ein Sandhäuser Produkt gehört, fand auch der Trocknungsprozess vor Ort in Bruchhausen statt, wofür sich Philipp Kocher den Dank Hakan Günes‘ abholte.
Max Spielmann erklärte, dass die 51 Kilogramm Aromahopfen aus Sandhausen für rund 200.000 Liter Welde No1 Slow Beer Pils gereicht hätten. Das entspreche etwa 15.000 Bierkästen. Und wenn man die Einwohnerzahl Sandhausens runde, könne man sagen, dass theoretisch jede Sandhäuserin und jeder Sandhäuser einen Kasten des Sandhäuser Biers bekomme.