Ausstellungen

Wege der Abstraktion: Hilde Broër und Otto Valentien

Samstag, 10. Mai 2025
11:00-17:00 Uhr
Foto: Kees Tillema, Kressbronn

Veranstaltungdetails

Wege der Abstraktion

Abstrakte Kunst ist nicht zwangsläufig ungegenständlich. Zur Abstraktion – vom lateinischen abstractio, d. h. "Absehung vom Zufälligen" – gehört genau genommen bereits die vereinfachte, aufs Wesentliche reduzierte Wiedergabe von Formen oder eine Abkehr von naturalistischer Farbgebung. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden unzählige spannende Möglichkeiten der Abstraktion erkundet, um zum Beispiel Unsichtbares zu visualisieren oder die Grundlagen künstlerischen Gestaltens zu erforschen.

Mit einer großen und drei kleinen Sonderausstellungen folgt das Museum Langenargen in der Saison 2025 verschiedenen faszinierenden Wegen der Abstraktion.

Experimente mit der Abstraktion: Hilde Broër und Otto Valentien

Die große Sonderausstellung ist zwei herausragenden Künstlerpersönlichkeiten in Oberschwaben und am Bodensee gewidmet und vollzieht im 1. Obergeschoss deren künstlerische Entwicklung nach: Hilde Broër (1904–1987), seit 1943 inKressbronn, erwarb mit ausdrucksstarken christlichen Darstellungen als Bildhauerin und Medailleurin ihr internationales Renommee. Otto Valentien (1897–1987) war ein deutschlandweit bekannter Gartenarchitekt, Bildgestalter und Autor, als er sich 1957 in Thumen bei Lindau niederließ, um sich fortan nur noch künstlerisch zu betätigen. Bekannt ist er vor allem für seine delikat komponierten abstrakten Monotypien nach 1960, die sich oft mit Pflanzenformen und Wachstumsprozessen assoziieren lassen. Die tiefe Freundschaft der beiden ab 1960 mündete in einen spannenden künstlerischen Dialog, für den das Experimentieren mit abstrakten Ausdrucksformen zentral ist.

Von Beginn an, also seit den 1920er Jahren, sind in Valentiens Bildern abstrahierende Tendenzen zu beobachten. Allerdings lotete er erst ab 1957 die Potenziale der Abstraktion konsequent in verschiedenen Serien aus. Unbekannte Exponate aus dem Nachlass vermitteln deshalb neue, überraschende Einsichten und offenbaren die experimentelle Vielfalt von Valentiens Schaffen.

Ebenfalls in den 1920er Jahren begann Hilde Broër mit einer vereinfachten, nicht selten stilisierten Formensprache, die bis zu ihrem Lebensende an Komplexität und Lebendigkeit gewann. Durch die Auseinandersetzung mit Valentien wurden ihre Werke abstrakter. Zudem erweiterte sie ihr Repertoire, indem sie Farben und Naturmaterialien wie Holz in ihre Arbeiten aufnahm. Broërs Kunst, die durch ihre christliche Ausrichtung zum Symbolhaften neigt, wurde auf diese Weise aus dem Geist der Abstraktion heraus naturbezogener. Valentien löste sich durch Broërs Einfluss wiederum zunehmend von seinen Ausgangspunkten in der Realität und entwickelte seine Bilder stärker hin zum Verallgemeinernd-Symbolischen.

Die Ausstellung entstand in enger Kooperation mit dem Kunstmuseum Lände in Kressbronn, in dem die Nachlässe der beiden verwahrt sind.

Veranstaltungsort: Das Kunstmuseum Langenargen konzentriert sich auf Kunst im Bodenseeraum sowie in Langenargen, dessen über 1250-jährige Geschichte mit Werken vom Mittelalter bis zur Gegenwart präsent ist. Sammlungsschwerpunkte sind der international renommierte Matisse-Schüler und -Freund Hans Purrmann, dessen Frau Mathilde Vollmoeller-Purrmann und "naive" Künstler Jan Balet. Darüber hinaus enthält die Sammlung Arbeiten von Franz Anton Maulbertsch, Andreas Brugger, Karl Caspar, Maria Caspar-Filser, André Ficus sowie von Hilde Broër und Berthold Müller-Oerlinghausen. Attraktive, jährlich wechselnde Sonderausstellungen runden das Programm ab. Eine besondere Ergänzung ist der Kunstpark am See entlang der Uferpromenade. Von August bis November werden dort jeweils acht Werke als großformatige Reproduktionen präsentiert, die mit der eindrucksvollen Umgebung ein besonderes Kunsterlebnis garantieren.

Eintritt

Tagesticket
Regulärer Eintritt
7,00 Euro, Ab. 18 Jahre ohne Ermäßigung

Ermäßigter Eintritt
5,00 Euro, Rentner, Studierende, Auszubildende, Menschen mit Schwerbehindertenausweis, Empfänger ALG I, EBC-Gästekarte (nicht aus Langenargen), EBC Home

Freier Eintritt
kostenfrei, Kinder + Jugendl. unter 18 Jahre, ALG II, Mitglieder des Museums Langenargen, ICOM, Dt. Museumsbund, Museumsverb. Ba-Wü, Dt. Verb. für Kunstgeschichte, Verb. der Restauratoren, EBC-Gästekarte Langenargen, Bodensee-Card-Plus, Schwerbehinderte mit Begleitp.

Öffentliche Führungen am 1. und 3. Mittwoch im Monat
kostenfrei, Führungsgebührt zzgl. Eintritt

Sonderführungen
Sonderführung
50,00 Euro, Sonderführungsgebühr zzg. Eintritt pro Person

75,00 Euro, Kuratorenführungsgebühr zzgl. Eintritt pro Person

100,00 Euro, Sonderführungsgebühr für kommerzielle Anbieter zzgl. Eintritt pro Person

150,00 Euro, Kuratorenführungsgebühr zzgl. Eintritt pro Person

Buchungen von Sonderführungen unter kunstvermittlung@museum-langenargen.de Pro Führungsgruppe können bis zu 15 Personen teilnehmen.

Termine

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Kultur
Kunst
von Amt für Tourismus, Kultur und Marketing Langenargen / Ralf Michael Fischer / CC BY-NC-SA
11.03.2025
Diese Veranstaltung wird präsentiert mit freundlicher Unterstützung der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg.
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