Die Jugend ist nicht der einfachste Lebensabschnitt, die Jugendarbeit nicht die leichteste Arbeit. Aber sie kann erfüllend sein und Freude bereiten – und sie ist notwendig. Das alles zeigte die feierliche Veranstaltung anlässlich des 50-jährigen Juliläums des Hechinger Jugendzentrums, kurz JuZ genannt, unter dem Motto „Räume gestalten, Fähigkeiten erkennen, Selbstwirksamkeit erfahren“ am Donnerstag der vergangenen Woche.
„Die soziale, kulturelle und politische Teilhabe von Jugendlichen zu befördern“, arbeitete Bürgermeister Philipp Hahn in seiner Ansprache als Kernaufgabe der offenen Jugendarbeit heraus, und er konstatierte abschließend: „Das JuZ ist eine Erfolgsgeschichte.“
Hahn ließ den Anfang dieser Erfolgsgeschichte Revue passieren: „Blicken wir kurz zurück: Es war an einem kalten Samstagnachmittag im Dezember 1972 als sich eine Gruppe Jugendlicher, die Hohenzollerische Zeitung berichtete von 50 bis 60, der Schwarzwälder Bote von 60 bis 80 Personen, vor dem ‚Museum‘ traf, um in einem Demonstrationszug vors Rathaus zu ziehen. Der Vorwurf damals: Die Stadt habe nichts für die Jugend übrig. Die Forderung damals: Die Stadt möge die Räume hier, die freigeworden waren, weil die Realschulklassen in das 1972 eröffnete Realschulgebäude in der Tobelstraße ziehen konnten, als Jugendzentrum einrichten.
Was folgte waren intensive Gespräche, kontroverse Leserbriefdiskussionen, ab dem Frühjahr 1973 Beratungen und Sitzungen des ‚Arbeitskreises Jugendzentrum‘ mit fünf Vertreterinnen und Vertretern aus dem Gemeinderat und fünf Vertreterinnen und Vertretern aus dem Kreis der Aktionsgruppen Jugendlicher und schließlich die Beschlussfassung zur Einrichtung eines Jugendzentrums unter professioneller sozialpädagogischer Leitung, und zwar zunächst unter jener von Hansjörg Kern, der zum September 1974 eingestellt wurde.“
Abschließend formulierte Hahn programmatische Sätze zur Hechinger Jugendarbeit:
- Jugendarbeit ist neben Familie, Kindergarten, Schule und Beruf ein eigenständiges Sozialisationsfeld;
- Als Träger von Jugendarbeit vertreten wir weiterhin die Bedürfnisse und Interessen junger Menschen in der Öffentlichkeit;
- Wir wirken bei der Schaffung jugendfreundlicher Lebensbedingungen mit und arbeiten auf den Abbau von Benachteiligung hin;
- Wir erkennen an, dass dabei auch die unmittelbare Mitwirkung junger Menschen von besonderer Bedeutung ist.
Ein herzliches Dankeschön des Bürgermeisters galt allen, die sich haupt- und ehrenamtlich für das JuZ und die offene Jugendarbeit engagieren.
Die musikalische und tänzerische Umrahmung sowie die „Blichtlichter” ehemaliger „JuZler” sind in einem weiteren Artikel unter der Rubrik Jugendpflege aus Seite xx beschrieben!