Im Mai 2022 waren erstmals 20 Sportvereine aus der Metropolregion Rhein-Neckar vorgestellt worden, die im Rahmen des von „Anpfiff ins Leben“ initiierten Projekts „Anpfiff Jugendräume“ gemeinsam konzeptioniert, geplant und geschafft und ihre alten Jugendräume modernisiert haben. Zuvor hatten alle Vereine aus dem Verbreitungsgebiet die Möglichkeit, sich auf der Website zu bewerben.
Insgesamt bewarben sich 139 sportartenübergreifende Vereine, aus denen letztlich die 20 Teilnehmer ermittelt wurden. „Wir waren überwältigt von der großen Resonanz“, freute sich Sebastian Ebeling, Projektleiter „Anpfiff Jugendräume“. Die 20 Sportvereine hätten ihre Vereinsarbeit auf ein neues Level gebracht.
In diesen zwei Jahren sind moderne Bildungsräume entstanden, in denen Kinder und Jugendliche auch abseits des Sports schulisch und sozial gefördert werden und Angebote wie Hausaufgabenbetreuung oder Ernährungsseminare erhalten. „Dies zeigt, welch großen Stellenwert das Thema Bildung in den Vereinen einnimmt“, hieß es bei der Abschlussveranstaltung „Anpfiff Jugendräume – gebt Bildung einen Raum“, die kürzlich in der Klima-Arena in Sinsheim im Beisein von Vereinen, Politikern und Personen des öffentlichen Lebens just am Tag, als Dietmar Hopp seinen 84. Geburtstag feiern durfte, über die Bühne ging. Ermöglicht durch die „Dietmar Hopp-Stiftung“ mit einer Fördersumme von bis zu 50.000 Euro pro Verein, wurden insgesamt 1,3 Millionen Euro ausgeschüttet.
Simone Born von der Vereinsführung, die das Projekt und die seit 2019 bestehende Vereinsberatung von „Anpfiff ins Leben“ (Slogan: „Wir schaffen Perspektiven“) verantwortet, hatte den Teilnehmerkreis begrüßt und willkommen geheißen und das Projekt im Detail vorgestellt. Sie gebrauchte dabei ein afrikanisches Sprichwort, in dem es heißt: „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“.
Dietmar Pfähler, Erster Vorsitzender von „An¬pfiff ins Leben“, würdigte in seiner, mit viel Herzblut und Leidenschaft vorgetragenen, Rede die Arbeit der Sportvereine und sagte: „Mit unserem, bisher größten Projekt läuten wir eine neue Ära ein“. In jedem Verein liege die Zukunft bei den Kindern und Jugendlichen. Für diese seien die Vereine wichtige, soziale Lernorte.
Dies betonte auch Henrik Westerberg, Referent Sport bei der „Dietmar-Hopp-Stiftung“, und sagte: „Mit unserer Vereinsberatung und unserer Expertise aus mehr als 20 Jahren Jugendsportförderung wollen wir die Vereine bei der Neuausrichtung ihrer Jugendarbeit unterstützen, um ihr ganzes Potential auszuschöpfen“. Ausschlaggebend für die Förderung war, dass die Themen rund um den Jugendsport nachhaltig angegangen wurden. „Bei Anpfiff Jugendräume wird die physische Ausstattung der Jugendräume mit der Qualifizierung verknüpft. Die ideale Kombination, um die Vereine zukunftsfähig aufzustellen“. Durch die 20 ausgewählten Sportvereine würden rund 16.000 Vereinsmitglieder erreicht, darunter etwa 7.000 Kinder und Jugendliche, so Westerberg. Dr. Bernd Welz, Vorstandsvorsitzender der „Klimastiftung für Bürger“ freute sich und sagte: „Unsere Vereine halten die Gesellschaft zusammen“.
Auch Jörg Albrecht, Oberbürgermeister der Stadt Sinsheim und designierter Nachfolger des im Sommer scheidenden Dietmar Pfähler, betonte die außerordentliche Rolle von Sportvereinen, lobte deren Engagement mit „Ein Segen für die Region“ und dankte Pfähler und dem gesamten Team für den großartigen Einsatz. Ein spezieller Dank galt auch Simone Backes von der Verwaltung. In einem Zeitstrahl und einer „Hype-Kurve“ ging „Spielmacher“ Sebastian Ebeling, der die Vereine 24 Monate lang betreut hatte, auf Details ein und gab etliche Anekdoten zum Besten, bevor die Vereinsvertreter durch den Laudator vorgestellt und zudem mit einer Urkunde ausgezeichnet und gewürdigt wurden.
Als prominenter Gast war Handball-Star Uwe Gensheimer von den Rhein-Neckar-Löwen direkt nach einer Trainingseinheit aus Kronau angereist. Der 37-jährige, vielfach ausgezeichnete deutsche Nationalspieler, deutscher und französischer Meister- und Pokalsieger, der wohl alles erreicht hat, was man in seiner Sportart gewinnen kann, sprach über die Anfänge seiner langen Karriere und den Werdegang zum Profisportler. Er dankte besonders den Menschen, die ihn auf seinem Weg begleitet hatten. „Die Eltern und Trainer sind unbezahlbar und haben mir auch die Werte, auf die es ankommt im Leben, mitgegeben“, so der Vater eines siebenjährigen Sohnes. Letztlich dankte Jörg Bürgermeister, Vereinsvorsitzender des SV Waldwimmersbach, stellvertretend für alle 20 Vereine, den Initiatoren für die Einladung und Auszeichnung.
Seit 2001 unterstützt „Anpfiff ins Leben“ als deutschlandweiter Vorreiter junge Sportlerinnen und Sportler sowie Menschen mit Amputation dabei, sich bestmögliche Perspektiven für die private und berufliche Zukunft zu schaffen. Der gemeinnützige Verein gliedert sich in die drei Bereiche „360 Grad-Jugendförderung in Sport, Schule, Beruf und Soziales“, die „Bewegungsförderung für Amputierte“ sowie seit 2019 die „Vereinsberatung“. Über 60 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 330 Trainerinnen und Trainer und 120 Lernbegleiterinnen und -begleiter arbeiten für die Förderung der Jugend und vermitteln Toleranz, Respekt, Fairness und Verantwortungsbewusstsein. Ein vitales Netzwerk an Schulen, Hochschulen, Verbänden, Wirtschaftsunternehmen und sozialen Einrichtungen gestaltet das Angebot von „Anpfiff ins Leben“ aktiv mit.