Liebe Mitbürgerin, lieber Mitbürger,
wir befinden uns zwar noch mitten im Jahr 2024, doch blicke ich an dieser Stelle schon auf das nächste Jahr voraus. Das hat aber weniger mit den Finanzen und geplanten städtischen Projekten zu tun. Vielmehr steht das Jahr 2025 unter einem besonderen Stern, der mit Uhingens Geschichte zusammenhängt.
In einer Urkunde aus dem Jahr 1275 wird Uhingen mit einer Reihe weiterer Gemeinden in der Region erstmals erwähnt. Es handelt sich somit um den ältesten Beleg, der amtlich die Existenz unseres Uhingen bestätigt. Damit wir einen groben Überblick erhalten, wie das Jahr 1275 gewesen sein könnte: Das Ulmer Münster gab es noch nicht; der Lebensalltag der Menschen bestand aus Arbeit und nur für einen Kirchenbesuch gab es eine Unterbrechung; in den Kreuzzügen zogen Kreuzfahrer in den Orient; die Ritterzeit erlebte ihre Hochphase und die ersten Universitäten wie die Pariser Sorbonne steckten erst in ihren Kinderschuhen.
Doch zurück von der Vergangenheit in die Gegenwart und nahe Zukunft: Diese urkundliche Erwähnung Uhingens wollen wir mit Ihnen, liebe Mitbürgerin und lieber Mitbürger, gebührend feiern. Wie wir das feiern und mit welchen Besonderheiten wir Sie und unsere Gäste überraschen wollen, das wird seit einigen Monaten im Rathaus überlegt. Dabei reicht die Palette von einem klassischen Festakt – der übrigens am 4. April im Uditorium stattfinden und den Auftakt in unserer Jubel-Jahr bilden soll – bis hin zu einer Party an besonderer Örtlichkeit.
Außerdem entsteht derzeit in enger Zusammenarbeit mit Kreisarchivar Dr. Stefan Lang vom Landratsamt Göppingen eine Chronik, die auch die Entwicklung der Stadt während der vergangenen 50 Jahre einbezieht. Denn das derzeitige Heimatbuch wurde von der Gemeinde 1975 herausgegeben, was sich seither ereignet hat, wird in späteren Büchern aber nur teilweise abgebildet. Deshalb wollen wir anlässlich der urkundlichen Erwähnung vor – nächstes Jahr dann – 750 Jahren ein umfassendes Werk von hoher wissenschaftlicher Qualität erstellen.
So ein Festjahr ist von den Planungen weitaus komplexer, da unter einem gemeinsamen Zweck mehrere Veranstaltungen an unterschiedlichen Tagen angeboten werden sollen. Zudem sollen sie sich an unterschiedliche Zielgruppen aller Alter- und Gesellschaftsschichten richten und zugleich identitätsstiftend wirken.
Und bei der Planung hört so ein Festjahr natürlich nicht auf, sondern es muss ja auch gestemmt werden, was ohne tatkräftige Unterstützung nicht möglich ist. Helfende Hände aus unserer Stadtverwaltung, aus der Uhinger Vereinslandschaft, Ehrenamtliche und engagierte Bürgerinnen und Bürger jeden Alters werden benötigt, um zum Gelingen beizutragen. Und mit welchen Überraschungen wollen wir unseren Festgästen das gesamte Jahr über eine Freude bereiten? Auf diese relativ simple Frage gibt es tausende Antworten. Denn mindestens so viele Giveaways und Merchandise-Artikel gibt es in der großen Welt des Marketings.
Viele pfiffige Köpfe aus dem Rathaus, dem Gemeinderat und des eigens gebildeten Festausschusses machen sich über die schier endlosen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten Gedanken und stimmen sich dann ab. Dafür danke ich auf diesem Wege schon mal herzlich und freue mich so, wie Sie sicherlich auch, auf das Ergebnis.
Wichtig ist, bei all den Wünschen das Maß nicht aus den Augen zu verlieren. Nächstes Jahr soll es nicht darum gehen, andere 750-Jahr-Fest-Gemeinden mit „höher, schneller, weiter und teurer“ übertrumpfen zu wollen, sondern ein für Uhingen stimmiges Gesamtkonzept mit mehreren Aktionen zum Feiern und Wohlfühlen zu stemmen. Viele Akteure ziehen an einem Strang, um unvergessliche Momente zu schenken.
Liebe Bürgerin, lieber Bürger, lassen Sie uns schon jetzt voller Vorfreude dem Festjahr entgegenblicken und uns auf eine besondere Zeit freuen!
Ihr Matthias Wittlinger
Bürgermeister