Vor einem Jahr hat das MAZ schon über den ambitionierten Malscher berichtet. Damals war seine Schlager-Karriere noch in den Kinderschuhen, die große Bühne auf Mallorca noch ein Traum. Inzwischen tritt Jona Gerbert, besser bekannt als „Der Partycrasher“, regelmäßig im Bierkönig am Ballermann auf.
Anfang des Jahres im Januar ging es bergauf. Schlagersänger Jona Gerbert schnappte sich die Melodie eines norwegischen Songs und machte daraus seinen ersten Après-Ski-Hit. Schon während der Promotion auf Social Media sei die Resonanz „brutal“ gewesen, der Song habe gleich am ersten Tag fünfzehntausend Streams auf Spotify gemacht. Inzwischen sind es über zwei Millionen.
„Ich habe den Song mit zwei Kollegen geschrieben und wir haben alle nicht gedacht, dass der Song zu meinem größten Hit wird“, meint der Malscher, der trotz seines Erfolgs noch immer Wirtschaftsingenieurwesen in Karlsruhe studiert. Ihm seien Videos geschickt worden, wie der Song in Skigebieten und Diskotheken gespielt wurde, seine Follower auf Social Media wuchsen. Bald kam die Idee, einen Ballermann-Song daraus zu machen.
„Ich flieg‘, so schnell ich kann, mit dir zum Ballermann“, sind die einprägsamen Zeilen des Refrains, die Gerbert nach langem Kopfzerbrechen kurz vom Einschlafen eingefallen sein sollen. Auch „Auf zum Ballermann“ hatte sofortigen Erfolg, der Aufschrei auf Social Media sei sogar größer gewesen als beim Vorgänger „Auf zum Après-Ski“.
Der Bierkönig, einer der größten Clubs auf Mallorca, habe sich dann bei ihm über Instagram gemeldet. Jona Gerbert beschreibt sich selbst als „self-made“, habe sich alles selbst erarbeitet, beim Kontakt mit dem Bierkönig sei sein Label Warner Music Germany nicht involviert gewesen. Nach eigenständigen Verhandlungen kam es dann zu seinem ersten Auftritt im Bierkönig Mitte April. Im August war er schon der meistgebuchte Sänger im gutbesuchten Club an der Playa.
„Ich war null aufgeregt. War total entspannt.“ Sein Bruder sei beim Opening nervös gewesen, er selbst habe eher Vorfreude gehabt. „Der Partycrasher“ mag es, seinem Künstlernamen alle Ehre zu machen, wie er selbst sagt, „die Bude abzureißen“ und Stimmung zu machen. Partyschlager bedeutet für ihn gute Laune, Mallorca habe ihn schon fasziniert, seitdem er als Jugendlicher im Schulbus saß. Das Beste sei für ihn, die leuchtenden Augen der Zuschauer zu sehen. „Ich lebe meinen Traum“, sagt er.
Obwohl er inzwischen regelmäßig nach Mallorca fliegt, tritt er trotzdem immer wieder in der Region Baden auf. „Ich bin ja sehr heimatverbunden“, behauptet er nach Frage, ob es ihm wichtig sei, auch in der Heimat präsent zu sein. Er freue sich immer nach Malsch zurückzukehren, werde aufgrund seines Erfolgs auch des Öfteren im Supermarkt erkannt und angesprochen. Er sehe sich als eine Art „local Hero“, einer, von dem niemand gedacht hätte, dass er es so weit bringt. „Wenn ich nur auf Mallorca wäre, würde mir das hier fehlen.“
Auf seinem Ruhm will er sich allerdings nicht ausruhen. Gerbert plant eine Karnevalsversion von „Auf zum Ballermann“ und einen Song für Fasching, noch mehr Après-Ski-Songs und ein Duett mit seinem „guten Freund“ Tim Toupet. „Man muss halt wirklich in dieser Branche schauen, dass man sich nicht ausruht. Weil das kann so schnell gehen, dass du dann vielleicht irgendwann nicht mehr interessant bist.“
In der Sommerzeit, der Hochsaison, habe er auch sein Studium vernachlässigen müssen, kaum Vorlesungen besucht, nur zwei Prüfungen geschrieben, im Winter möchte er sich aber wieder dem Wirtschaftsingenieurwesen widmen. Die große Karriere als Schlagersänger im sonnigen Mallorca sei eben anstrengend – für den 22-Jährigen aus Malsch trotz allem die Erfüllung eines Traums. (js)