Zum 120. Geburtstag von Dr. Gerhard Aßfahl

Dr. Gerhard Aßfahl ist der einzige Ehrenbürger des Zabergäus. Am 10. April 2024 wäre er 120 Jahre alt geworden.

Dr. Gerhard Aßfahl war der Historiker des Zabergäus. Ein ruhiger Zeitgenosse, der sehr viel publiziert und sein Wissen gerne weitergegeben hat. Jedes Jahr erhalten besonders engagierte Abiturienten des Zabergäu-Gymnasiums den Gerhard-Aßfahl-Preis für außerunterrichtliche Aktivitäten zum Wohle der Schule. Das Gymnasium in Brackenheim war eine der Wirkungsstätten des am 10. April 1904 geborenen Gerhard Aßfahl. Im Jahr 1933 übernahm der gebürtige Stuttgarter die Lateinschule in Güglingen, die seinerzeit 16 Schüler in vier Klassen besucht haben. Im Jahr 1939 wurde diese Schule geschlossen. Der Oberstudienrat wechselte nach Brackenheim als Leiter des Progymnasiums. Nach Kriegsende 1945 durfte er an der Schule bleiben – trotz der Mitgliedschaft in der NSDAP – und weiter unterrichten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hat der Pädagoge mit einigen Wegbegleitern den Zabergäuverein im Jahr 1952 wieder begründet. Aßfahl schrieb Aufsätze und hielt Vorträge für den Zabergäuverein. Sehr gerne recherchierte Aßfahl über Gebäude wie die Lateinschule, die Apotheke oder das Rathaus in Brackenheim, das Amtshaus in Güglingen oder das Schul- und Rathaus in Zaberfeld. Doch auch Geschichten über Menschen, Mühlen, Schäfereien oder Adelsfamilien aus dem Zabergäu fanden sein Interesse. Er galt als akribischer Rechercheur.

Zum 75. Geburtstag im April 1979 wurde Aßfahl zum Ehrenbürger der Stadt Brackenheim ernannt, zehn Jahre später zum 85. wurde ihm diese Ehre von Güglingen, Cleebronn, Pfaffenhofen und Zaberfeld zuteil. Gerhard Aßfahl starb am 27. Juli 2007 im Alter von 103 Jahren in seinem Haus in Zaberfeld. Im April 2009 wurde eine von dem in Zaberfeld lebenden Bildhauer Darko Gol geschaffene, mehr als zwei Meter hohe Gedenk-Stele auf dem Zaberfelder Friedhof aufgestellt.

(I.S.)