Der Abschluss der grundlegenden Sanierung des Kindergartens in Sommenhardt wurde am Samstag, den 21.09.2024 groß gefeiert. Das Gebäude ist ein richtiges Schmuckstück im Ortsbild geworden. Sommenhardt als größter Stadtteil von Bad Teinach-Zavelstein hat jetzt einen großen, maximal dreigruppigen Kindergarten, dessen Markenzeichen der wunderschön sanierte Glockenturm ist.
Seit dem Jahr 2023 liefen die Sanierungsarbeiten und die Kinder eröffneten das tolle Fest zur Wiedereröffnung des Kindergartens – sie freuten sich besonders, mussten sie doch fast ein Jahr in Raumcontainern leben. Die Räume waren zwar speziell für den Kindergartenbetrieb eingerichtet, doch waren die Kids ganz hibbelig, bis sie endlich von den neuen Räumen Besitz ergreifen und sie anschauen konnten. Zur Eröffnung sangen die Kindergartenkinder in ihrem Begrüßungslied: „Der Rathauschef ist da, der Architekt, na klar, und die Handwerker – wunderbar!“
„Rathauschef“ Markus Wendel begrüßte zudem noch Gemeinderäte – alte und neue –, außerdem Eltern, Großeltern und Verwandte, den Pfarrer und viele Bürgerinnen und Bürger. Wendel erklärte, dass es gelungen sei, das alte und doch sehr in die Jahre gekommene denkmalgeschützte Gebäude behutsam zu sanieren und so zu einem Schmuckstück für Bad Teinach-Zavelstein und Sommenhardt zu machen. Es sei gelungen, das Kinderhaus zu einer guten Investition für die Zukunft der Stadt zu machen. Der Gemeinderat habe sich die Entscheidung zur Sanierung und Weiternutzung als Kindergarten nicht leicht gemacht – daher habe das Ganze ein wenig Zeit gebraucht, so der Bürgermeister. Man habe Alternativen untersucht, etwa den Neubau an anderer Stelle – diese Lösung sei aber verworfen worden. Man setze in der Stadt Bad Teinach-Zavelstein auf die Prämisse „kurze Beine, kurze Wege“ und realisiere daher gerne dezentrale Lösungen in der Betreuungs-Infrastruktur. Nicht zuletzt habe der Staat für ortsbildprägende, denkmalgeschützte Gebäude eine erhöhte Unterhaltungs- und Erhaltungspflicht.
Markus Wendel führte die risikobehafteten Sanierungsarbeiten aus – es sei an dem Gebäude schon lange nichts mehr gemacht worden und in der Region gebe es Beispiele dafür, dass in solch einem Fall die Sanierung durchaus auch aus dem Ruder laufen kann. Architekt Benjamin Hahn habe in einer Gemeinderatssitzung einmal trefflich gesagt, dass die Sanierung solch alter Gebäude einer „Wundertüte“ gleiche – man wisse erst, was drin ist, wenn man sie aufgerissen hat. „Dieses Erlebnis hatten wir auch mehrfach“, sagte Wendel.
Gestartet sei man bei einer Kostenberechnung von circa zwei Millionen Euro, unter der Prämisse, dass das Obergeschoss nur für eine spätere Nutzung vorgemerkt wird und die bisherigen gebrauchten Möbel wieder genutzt werden. Beim Bauen habe man aber gemerkt, dass dies keine gute Idee war – ein späterer Ausbau wäre noch teurer geworden, und ein neues Gebäude mit alten Möbeln auszustatten, gefiel dann auch nicht mehr. So wurden zum Großteil neue Möbel angeschafft und auch das Obergeschoss wurde ausgebaut. Wenn man all dies berücksichtigt, so könne man die tatsächlichen Baukosten von rd. 2,2 Mio. € durchaus als eine Punktlandung bezeichnen, so Wendel.
Seinen Dank an Erzieherinnen und Kinder, die ein Jahr in Raumcontainern lebten und spielten, drückte Bürgermeister Wendel mit einer ganz besonderen Geste aus: Er schenkte dem Kindergarten einen riesigen, blauen Delfin zum Kuscheln – ein Seelentröster quasi. Architektin Christine Wolf schenkte den Kindern nach ihrer Festrede eine Schwarzwälder Kuckucksuhr. „Nun ist es an den Kindern, das Gebäude mit Leben zu füllen.“ Pfarrer Schmidt segnete das Gebäude. Danach gab es ein gemütliches Beisammensein der „Kindergartenfamilie“ bei heißen Roten und kühlen Getränken.
Von Angela Baum