Im Seniorenzentrum Gertrud Luckner in Orschel-Hagen feierte Heinz Parthum seinen 103. Geburtstag. Der Jubilar ist Reutlingens ältester männlicher Bürger. Glückwünsche und Geschenke gab es von Oberbürgermeister Thomas Keck.
Ein kleiner Familienkreis hatte sich um den bestens gelaunten Heinz Parthum an seinem Ehrentag in der Cafeteria des Seniorenzentrums versammelt. Oberbürgermeister Keck gesellte sich für einen kurzen Besuch dazu und lauschte den Anekdoten des gebürtigen Sachsen.
„Was für eine Leistung, 103 Jahre alt zu werden“, zeigte sich der OB beeindruckt. „Ich habe nichts dazu getan – nur gut gegessen, getrunken und gearbeitet“, so der Jubilar mit einem Augenzwinkern.
Der am 24. September 1921 geborene Heinz Parthum blickt auf ein ereignisreiches Leben zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet er in französische Gefangenschaft. Seine Ausbildung und Berufserfahrung als Weber half ihm durch die schwierige Zeit und schon bald verdiente er in Frankreich sein Geld. Auch privat fasste Parthum immer mehr Fuß im Nachbarland: Denn dort lernte er seine Frau Marguerite kennen. Die beiden gaben sich 1949 im Elsass das Ja-Wort.
Als sich beruflich in Frankreich keine Perspektiven boten, nutzte Heinz Parthum seine Kontakte zum Direktor einer Pfullinger Weberei, der ihn direkt unter Vertrag nahm. Bis 1964 konnte der Webermeister sein Know-how in Pfullingen einbringen, danach wechselte er zur Reutlinger Firma Villforth.
Mit Marguerite und Sohn Roland bezog Heinz Parthum im selben Jahr ein Reihenhaus in Orschel-Hagen. Nach dem Tod seiner Frau im Jahr 2013 hat er dort bis ins Alter von 100 Jahren alleine gewohnt und sich um Haus und Garten gekümmert.