Erinnern Sie sich noch, als Sie die ersten Mitbürger auf der Straße mit einem Handy telefonieren gesehen bzw. gehört haben? Den Jüngeren ist das unbekannt, die Älteren erinnern sich sehr wohl noch mit einem Schmunzeln daran, Stichwort „Backsteinhandy“. Das war so krass, dass man zweimal hinschauen musste.
Genauso neu und wohl auch ungewohnt war es im vorletzten Jahrhundert, als die ersten Telegrafenstationen installiert wurden, unter anderem in Jagsthausen.
Unglaublich, was da passierte. Mithilfe einer Taste wurden kurze oder lange elektrische Impulse („Striche“ oder „Punkte“) übermittelt und am anderen Ende empfangen und entschlüsselt. Welcher Fortschritt.
Nicht lange davor mussten die Sindringer bei einem Großbrand per Feuerreiter Unterstützung aus dem benachbarten Jagsthausen anfordern. Und das funktionierte so: Zunächst einmal ging nichts ohne Formulare, die heutige Zeit lässt grüßen, also den Vordruck mit doppeltem Durchschlag ausgefüllt (siehe oben), Pferd aus dem Stall und dann los, mit Karacho über den Berg um Hilfe zu holen. Die Hilfe musste aber dann auch erst mal zurück über den Berg, und da Carl Benz das Automobil erst kurz vorher erfunden hatte, war es in Form eines Feuerwehrautos noch nicht im mittleren Jagsttal angekommen. Mit anderen Worten – das dauerte und das Feuer hatte keine Veranlassung zu warten.
Aber das gehörte von nun an der Vergangenheit an. Als es 1904 wieder brannte, diesmal in Berlichingen, waren die Feuerreiter Geschichte. Man war in der Neuzeit angekommen und forderte Hilfe per Telegraf an.
Noch etwas Angeberwissen zum Schluss: 1837 erfand ein gewisser Samuel Morse den Telegraf, Stichwort Morsealphabet. Striche und Punkte waren das Wichtigste daran. Heute fast vergessen, aber ein Code ist uns allen noch bekannt
. . . - - - . . . Richtig, das SOS in Gefahrensituationen.
Dann will ich mich heute mal der Sache entsprechend verabschieden
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PS: Mathematiker und Zahlen, das muss ja schiefgehen und ich schäme mich auch dafür.
Natürlich ist der Vulkan Tambora 1815 ausgebrochen, sonst machts keinen Sinn. Das Gute daran, ich weiß nun, dass mindestens 4 Personen meine Berichte lesen. Danke dafür.