Am Sonntag herrschte eine feierliche und mitreißende Stimmung in der gut besuchten evangelischen Bartholomäuskirche in Oberboihingen. Die Harmonikaspielgemeinschaft feierte voller Stolz ihr 75-jähriges Bestehen mit einem festlichen Jubiläumsgottesdienst.
Unter der inspirierenden Leitung von Dirigentin Heidrun Harer eröffneten die 16 Musiker die Feier mit dem imposanten Stück „Yellow Mountains“ von Jacob de Haan – ein Werk, das ursprünglich für symphonische Blasorchester komponiert wurde und nun die Kirche mit seiner kraftvollen Melodie erfüllte.
Während des Gottesdiensts begleiteten die Musiker die Kirchgänger voller Hingabe beim Gesang aus dem Gesangbuch und bereicherten die Feier mit bewegenden Darbietungen wie „Musica Celesta“ von Hardy Schneiders und dem andächtig feierlichen „Amen“ von Pavel Stanek.
Pfarrer Dreesman brachte die Zuhörer mit seiner Predigt zum Staunen, als er über die faszinierende 35.000 Jahre alte Knochenflöte von der Schwäbischen Alb sprach – das älteste bekannte Musikinstrument der Welt. Er hob die wunderbare Kraft der Musik hervor, die nicht nur die Seele berührt, sondern auch das tägliche Wohlbefinden fördert. In diesem Zusammenhang spannte er gekonnt den Bogen zur Akkordeonmusik der HSG, die seit Jahrzehnten Menschen verbindet und begeistert.
Ein weiterer Höhepunkt war die Jubiläumsansprache des ersten Vorsitzenden Richard Weiß. Mit Leidenschaft erzählte er von der bewegten Entstehungsgeschichte des Vereins und hob die unglaubliche gemeinschaftsfördernde Kraft der Musik hervor. Die Freude am gemeinsamen Musizieren – sei es in den Proben oder bei den zahlreichen Auftritten – sei das Herzstück der HSG.
Als krönender Abschluss des Gottesdiensts erklang das berühmte Eurovisionslied „Hallelujah“ von Milk & Honey aus dem Jahr 1979 – und die Gemeinde sang mit voller Begeisterung mit.
Besonders bemerkenswert: Dieses Lied wurde 1984 vom damaligen Dirigenten Gerhard Nakonzer speziell für Akkordeon arrangiert und exklusiv für die HSG überarbeitet.
Doch damit war die Feier noch lange nicht vorbei. Nach dem Gottesdienst lud die HSG alle Besucher zu einem geselligen Beisammensein ein – mit prickelndem Sekt, köstlichen Häppchen und vielen fröhlichen Gesprächen über alte Erinnerungen und neue Erlebnisse.
Ein unvergesslicher Gottesdienst voller Musik, Gemeinschaft und festlicher Freude – genau so, wie es sich für ein 75-jähriges Jubiläum gehört.