Jugendhäuser & Jugendzentren

Abschied vom Karlsruher Schloss – Picknick, Film und ein Hauch Wehmut

Unsere Radbande machte sich auf den Weg zu einem ganz besonderen Ziel: dem Karlsruher Schloss. Fast 200 Jahre lang war es Wohn- und Regierungssitz der...
Die Radbande vor dem Schloss
Die Radbande vor dem SchlossFoto: Jutta Herzog

Unsere Radbande machte sich auf den Weg zu einem ganz besonderen Ziel: dem Karlsruher Schloss. Fast 200 Jahre lang war es Wohn- und Regierungssitz der Markgrafen und später der Großherzöge von Baden – heute ist es Wahrzeichen, kulturelles Herzstück und beliebter Treffpunkt der Stadt. Doch ab September 2025 wird es für viele Jahre wegen umfassender Sanierungsarbeiten geschlossen. Klar war also: Ein letzter Besuch musste sein – stilvoll, auf zwei Rädern, mit Speichenklang und Picknickdecke.

Los ging’s in Helmsheim bei strahlendem Sommerwetter, das direkt gute Laune ins Gepäck legte. Schon nach den ersten Kilometern war klar: Der Weg zum Schloss würde fast genauso schön wie das Ziel selbst. Die Route führte uns über Obergrombach und Untergrombach – kein Grombach wurde ausgelassen –, weiter durch Staffort und dann durch den kühlen Wald, entlang der endlos langen, grünen Friedrichstaler Allee – perfekt zum entspannten Radeln und Plaudern.

Am Schloss angekommen machten wir uns alle gemeinsam auf den Weg in den Schlossturm, um den Film „Ich, Karl Wilhelm!“ anzuschauen – eine Zeitreise durch die Geschichte Karlsruhes aus der Perspektive des Markgrafen Karl Wilhelm von Baden-Durlach, dem Gründer der Stadt.
Leider blieb die Begeisterung etwas auf der Strecke: Die Erwartungen waren hoch, doch der Film konnte sie nicht erfüllen. Wir hatten uns mehr erhofft – mehr Emotion, mehr Geschichte zum Anfassen, mehr Wow-Momente. Aber auch das gehört dazu: gemeinsam erleben, gemeinsam urteilen – und gemeinsam darüber schmunzeln. Und am Ende waren wir uns einig: Die schönsten Geschichten des Tages haben wir sowieso selbst geschrieben.

Eigentlich hatten wir uns danach auf einen gemütlichen Stopp im Schlosscafé gefreut – mit Torte, Espresso und italienischem Flair. Doch das Café hatte bereits am 1. Juni seine Tore für immer geschlossen. Schade – aber kein Drama: Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen unter einem Baum, breiteten unsere Decken im Gras aus und veranstalteten kurzerhand ein fröhliches Picknick à la Radbande Royal. Inge hatte uns frisch gebackene Schneckennudeln mitgebracht – locker, saftig, mit vielen Rosinen und ganz viel Liebe gebacken. Sie schmeckten einfach himmlisch – vielen, vielen Dank, liebe Inge – für deine Mühe, deine Großzügigkeit und diese köstliche Überraschung!

Dann kam der Moment des Aufbruchs – unvermeidlich und doch schwer. Nach einem letzten, langen Blick über das Schloss und den Garten – ein Hauch von Wehmut im Herzen – schwangen wir uns wieder auf unsere Räder. Die Rückfahrt führte uns über Durlach, Grötzingen, Weingarten, die Sallenbusch-Siedlung und Obergrombach zurück nach Hause.

Und als wäre das nicht genug, fiel unsere Schloss-Abschiedstour auch noch auf den letzten Tag des Stadtradelns 2025. Da war klar: Jetzt geben wir noch einmal alles – mit Oberschenkeln aus Titan, einem Lächeln im Gesicht und vielleicht dem einen oder anderen Insekt im Helm. Jeder Kilometer wurde mit Stolz genommen.

Ein riesiges Dankeschön an alle, die dabei waren – für eure gute Laune, eure Vorratsdosen, eure Geschichten unterwegs und diese Mischung aus Spaß, Wehmut und Wassermelone, die diesen Tag so besonders gemacht hat.

Dem Karlsruher Schloss sagen wir vorerst Tschüss – aber wir kommen wieder. Und bis dahin? Radeln wir weiter. Irgendwohin. Hauptsache zusammen.

Hast du Lust bekommen, einmal mitzuradeln? Dann melde dich gerne unter: fahrrad@tvhelmsheim.de

Erscheinung
exklusiv online
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Orte
Bruchsal
Kategorien
Jugendhäuser & Jugendzentren
Kinder & Jugend
Panorama
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto