„Das Wort ‚Schülermitverantwortung‘ kann man prima in ‚Schüler mit Verantwortung‘ trennen“, beschreibt Schülersprecher Alexander El-Ghrawi das wichtige Schulorgan. „Und dieser Verantwortung sind wir Schüler uns durchaus bewusst.“ Alle Schüler des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) mit dem Förderschwerpunkt Lernen sind Teil der SMV. Die Klassen wählen zu Schuljahresbeginn Klassensprecher, die sie im wöchentlich stattfindenden Schülerrat vertreten. Alexander und seine Stellvertreterin Evelina Munteanu wurden im Oktober von den Schülern mehrheitlich als Schülersprecher und damit als Vorsitzende des Schülerrats gewählt.
Um das SMV-Jahr zu planen und das Team zu stärken, fährt der Schülerrat jährlich zur zweitägigen SMV-Tagung in die Jugendherberge Speyer, begleitet von den Verbildungslehrern Manuel Schlosser und Tony Vellappallil. Der Freundeskreis der Schule unterstützt die Fahrt finanziell. „Die SMV der Schule am Kraichbach leistet seit langem hervorragende Arbeit für die Schule. Es ist für uns selbstverständlich, dass wir sie darin auch in diesem Jahr unterstützen“, erklärt Freundeskreisvorsitzende Ingelore Waag-Broßmann den wiederholten Zuschuss.
In zwei Ausschüssen erarbeiten die Jugendlichen in Speyer selbstgewählte Themen. Die erste Gruppe kümmert sich um eine Jahresplanung der SMV. Neben einem Fußballturnier planen sie einen Filmnachmittag in der Schule und eine Ostereieraktion für die jüngeren Schüler. Im Sommer soll eine große Wasserschlacht stattfinden. Den Schülern ist es dabei wichtig, wiederverwendbare und damit ökologisch nachhaltige Wasserbomben anzuschaffen.
Der zweite Ausschuss bespricht die Vorschläge aus der Gesamtschülerversammlung. Zweimal jährlich sammeln die Schüler im wöchentlichen Klassenrat Ideen und Wünsche für die Schule. Die Schülerversammlung Anfang Dezember fand unter erschwerten Bedingungen statt. Da die Containeranlage der Schule am Kraichbach keinen ausreichend großen Raum für ein Treffen aller Schüler bietet, musste auf die Aula des ehemaligen Fachklassengebäudes der Hartmann-Baumann-Schule ausgewichen werden. Die Versammlung wurde dort mehrfach durch äußere Störungen unterbrochen. „Das war ziemlich frustrierend für alle Beteiligten“, erinnert sich Verbindungslehrer Schlosser. „Es ist sehr unbefriedigend, dass wir keine Aula in der Schule haben, um uns zu versammeln oder Feste zu feiern.“
In Speyer diskutieren die Schüler nun, welche Wünsche der Versammlung umsetzbar sind. Sie suchen nach Möglichkeiten, wie man in der Hofpause Fußball spielen, die Regenpause besser gestalten, den Schulcontainer schöner begrünen und mehr Sitzmöglichkeiten im Pausenhof schaffen kann. „Wo sind eigentlich unsere Bänke auf dem Pausenhof hin?“, wundert sich Neuntklässlerin Evelina. Zudem überlegen sie Ziele für einen gemeinsamen Schulausflug, den sich eine Klasse wünschte.
Im Plenum treffen sie die nötigen Entscheidungen, die sie nachfolgend mit Schulleiterin Constanze Frisch diskutieren werden. Zudem planen sie gemeinsam die größte Feier des Schuljahres: die legendäre Faschingsparty der Schule am Kraichbach. (ms)