Das Museum Ritter zeigt am Mittwoch, 19. März 2025, um 18 Uhr den Dokumentarfilm Eva Hesse, 2016, 108 min. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, um Anmeldung wird gebeten.
Die deutsch-amerikanische Künstlerin Eva Hesse revolutionierte die Kunst ihrer Zeit. 1936 in Hamburg geboren, verstarb sie bereits 1970 in New York. Trotz ihres kurzen Lebens erlangte Eva Hesse schon zu Lebzeiten großen Erfolg. Ihr früher Tod trug dazu bei, dass sie mit ihrem künstlerischen Wirken als reüssierende Frau in einer von Männern dominierten Kulturszene posthum zum Mythos wurde. Bis heute bringen ihr vor allem Kunstschaffende eine besondere Wertschätzung und Aufmerksamkeit entgegen. Auch Birgitta Weimer, die aktuell mit der Solo-schau Connectedness im Museum Ritter vertreten ist, zählt zu ihren Bewunderinnen und bezieht sich in einer ihrer ausgestellten Arbeiten auf die Künstlerin.
Der Dokumentarfilm von Marcie Begleiter ist ein Regiedebut. Er zeichnet anhand von Fotografien, historischen Filmaufnahmen, originalen Schriftstücken wie Briefen und Tagebüchern sowie mit fiktionalen Comic-Animationen und anderen Filmausschnitten den Lebensweg von Eva Hesse nach. Darüber hinaus kommen WegbegleiterInnen und VertreterInnen der Kunstwelt zu Wort und werden mit ihren Berichten lebendig ins Bild gesetzt.
Die Vertreibung von Eva Hesses jüdischer Familie aus Hamburg durch den Nationalsozialismus wird als prägender Hintergrund deutlich. Mit ihrer Schwester wurde sie als kleines Mädchen zunächst über einen Kindertransport unter schrecklichen Bedingungen nach Holland geschickt, um schließlich mit den Eltern nach New York zu emigrieren. Ihre Mutter beging Selbstmord, als Eva Hesse zehn Jahre alt war.
Inmitten der vorherrschenden minimalistischen Tendenzen der New Yorker Kunstszene der 1960er-Jahre sticht ihr Werk durch neuartige Materialen, überwältigende Sinnlichkeit und eine radikal vereinfachte Formensprache hervor. Eva Hesse wusste sich, als bildhübsche Frau im Kreis berühmter Künstlerkollegen allein Kraft ihres künstlerischen Schaffens zu behaupten. Sie starb mit 34 Jahren an einem Hirntumor.