Alles blüht. Oder zumindest fast alles. Denn, so sagt Hermann Meschmoser, die Aprikosenbäume hätten bereits ausgeblüht und Früchte angesetzt. „Derzeit blühen rund 1.000 Kirschbäume, 500 Zwetschgenbäume, 100 Birnbäume, 100 Pfirsichbäume und 20 Mandelbäume“, führt der Betriebsleiter und gelernte Obstbau- und Obstverwertungstechniker am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg aus.
Die Apfelbäume, die mit rund zehntausend den höchsten Anteil der etwa 15.000 Obstbäume ausmachen, seien noch nicht so weit. Hermann Meschenmoser führt zusammen mit Kolleg*innen beim „Blütenrundgang 2025“ die Besucherinnen und Besucher durch die Anlagen des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums (LTZ) Augustenberg. Teilnehmen könne jede*r. Es würden so viele Kleingruppen gebildet, wie nötig.
Der Augustenberg liegt am Fuße des Turmbergs in der Neßlerstraße und als Vorberg des Kraichgaus auf Durlacher Gemarkung im Postleitzahlenbereich 76227. Er grenzt unmittelbar an Grötzingen. Am Einfahrtstor des LTZ-Geländes geht die Durlacher Neßlerstraße in die Grötzinger Staigstraße über. Das Gelände ist Landschaftsschutzgebiet.
Die LTZ Augustenberg gehört zum Geschäftsbereich des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Es hat, laut Wikipedia.de, eine lange Tradition. Aus landwirtschaftlich orientierten Vorläufern in Karlsruhe entstand 1894 die Großherzoglich badische landwirtschaftliche Gartenbauschule, daraus 1901 die Staatliche Landwirtschaftliche Versuchsanstalt Augustenberg und 1968 die Staatliche Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA). Das LTZ ging bei seiner Gründung 2007 aus drei selbstständigen landwirtschaftlichen Einrichtungen in Baden-Württemberg hervor. Es hat derzeit nun Außenstellen in Donaueschingen, Emmendingen-Hochburg, Rheinstetten-Forchheim, Tettnang und Odenheim.
Zu den Zielen des LTZ gehören der vorbeugende Verbraucherschutz, die Nahrungs- und Futtermittelsicherheit, der Schutz der natürlichen Ressourcen, die Wirtschaftlichkeit der Pflanzenproduktion und effizienter Ressourcenschutz. Zu den Kernaufgaben gehören unter anderem Pflanzenschutz, ökologischer Landbau im Bereich der Pflanzenproduktion, Untersuchungen von Böden, Pflanzen, Saatgut, Dünge- und Futtermitteln.
Beim Blütenrundgang gibt es jedoch nicht nur die Blüten zu sehen. „Seit letztem Jahr haben wir eine Agro-Photovoltaik-Anlage“, erklärt Hermann Meschenmoser. „Die werden wir natürlich auch zeigen.“ Die Installation steht nahe beim Eingang zum Gelände. Sie ist in vier Metern Höhe über Apfel- und Birnbäumen aufgebaut. „Es ist eines von mehreren Testprojekten in Baden-Württemberg“, so Hermann Meschenmoser weiter. „Das Ziel ist, Energie und Lebensmittel auf der gleichen Fläche zu produzieren, ohne dass sie zueinander in Konkurrenz treten.“ Es werde sich zeigen, ob eine solche Kombination einen Nutzen bringe. Manches könne zum Vorteil der Bäume sein, anderes nicht. So sei etwa noch herauszufinden, wie sich die verminderte Sonneneinstrahlung auf die Ernte auswirke. Andererseits böten die Photovoltaik-Module gerade im Frühjahr einen Schutz vor Nachtfrösten, da es darunter nicht so stark abkühle. Auch wer Fragen hat, ist beim Blütenrundgang herzlich willkommen. „Unsere Fachleute beantworten Fragen rund um den Obstbau und Baumschnitt“, sagt Hermann Meschenmoser. (rist)
Blütenrundgang 2025
Samstag, 5. April, 14 Uhr,
Dauer etwa eine bis zwei Stunden
kostenlos
Obsthof Augustenberg, Neßlerstr. 25, 76227 Karlsruhe