Der April ist ein schöner Monat. Der Winter ist vorbei, die Blumen blühen und das Gras wächst. Er erinnert mich an Frühling, an Sonne, an Wolken, an Freude, an Ostern und nicht zuletzt an meinen Hochzeitstag. Sieben Jahre sind es nun schon, dass ich mit meinem Mann verheiratet bin. Wie der April, sind auch wir durch sonnige, aber auch wolkige Zeiten gegangen – das ist das „blühende“ Leben. Nicht nur die schönen Seiten, sondern auch die schattigen. Wichtig ist, dass man sie annimmt und das Beste aus ihnen macht. Gemeinsam sind wir stark!
Anlässlich unserer Flitterwochen flogen wir in das heiße Ägypten ans Rote Meer. Dort lagen wir am Strand unter Palmen. Ich mag Palmen. Mit ihnen verbinde ich Urlaub, Ruhe, Genuss und wenn ich sie sehe, dann kann ich aufatmen. Palmen wachsen bekanntlich an warmen Orten. Sie strahlen einen Frieden aus und spenden reichlich Schatten. Die Bibel erzählt auch von Palmen. Diese Pflanzen kommen immer wieder in Geschichten vor. Man verwendete sie für Dekorationen, sie dienten zur Nahrung (z. B. Dattelpalmen) und aus ihren Blättern konnte man Hütten bauen. Eine der bekanntesten Geschichten lesen wir in Johannes 12, in der die Menschen Jesu Ankunft in Jerusalem feierten. Er ritt auf einem Esel. Die Menschen legten Palmenzweige auf den Boden, um ihn als König zu huldigen (vgl. Johannes 12,12-19). Die Menschen waren voller Hoffnung, dass Jesus der Retter ist und sie von der Unterdrückung der römischen Besetzung Israels befreien würde. Jesus hatte vor, sie zu retten, aber auf eine andere Art und Weise. Er wollte die Beziehung zwischen ihnen und Gott wiederherstellen, indem er alle Schuld, Krankheit und Sünde der Menschen auf sich lud und ans Kreuz genagelt wurde – das ultimative und letzte Opfer, das erbracht werden musste. Wir wissen, dass Jesus bereits kurze Zeit nach seiner Ankunft genau dies erlitt: Er wurde gefangengenommen, verurteilt, der Gotteslästerung bezichtigt, gefoltert und starb schlussendlich einen grausamen Tod am Kreuz. Wie im April, waren zunächst die Leute voller Freude und Wonne und sahen „sonnigen Aussichten“ entgegen. Doch so schnell verwandelte sich die Stimmung in wolkig, trist und aussichtslos.
Wie gehen wir Ostern entgegen? Ist es mühselig und schwer, weil uns etwas belastet? Erwarten wir Jesu Rettung in einer bestimmten Lebenslage? Oder laufen wir ihm mit Freude und Wonne entgegen und loben ihn? Es gibt das Sprichwort: „Der April tut, was er will.“ Das mag vielleicht wettermäßig so sein. Unsere Gefühle und unser Befinden tun das auch, es sei denn, wir entscheiden uns, diese Dinge in die Hand zu nehmen. In erster Linie dürfen wir vor Jesus kommen und ihm, wie die Palmzweige, alles „vor die Füße werfen“. Er nimmt jedes einzelne Detail unseres Lebens wahr. Er starb auch für dich am Kreuz für alle deine Schuld, deine Krankheiten, deine Schwermütigkeit und dein Leiden. Er möchte, dass du ihm vertraust, dass er das Beste daraus macht. Dankbarkeit hilft, nicht auf die Probleme zu schauen, sondern das, was Gott für dich tut, in Anspruch zu nehmen. Die Antwort auf die Frage, warum Gott Leid zulässt, ist die, dass Gott es gut meint. Er lässt manche Dinge zu und wir können es uns nicht erklären. Das Böse hat auch sein Zutun in der Welt. Aber wir dürfen Gott vertrauen, dass er uns wiederherstellt. Es gibt die japanische Kintsugi-Methode. Zerbrochene Bruchstücke von Vasen werden mit Goldelementen wieder zusammengefügt. Dein Zerbruch ist Teil deines Lebens, aber Gott kann es mit etwas Schönem wieder zusammenfügen und heilen. Oder wie im April: Aus trockenem und kaltem Boden können neue schöne Pflänzchen wachsen, die andere bewundern und ihre Leuchtkraft ihnen neue Lebensfreude schenkt.
An Palmsonntag erinnern wir uns an Jesu Einzug nach Jerusalem. Möge dies auch ein Tag sein, an dem Jesus ganz tief in unsere Herzen einziehen darf.