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Antike Salbe - Römische Medizin im archäologischen Experiment

Medizin erlebte in römischer Zeit eine Blüte. Berühmte Ärzte praktizierten in Rom und waren auch im Kaiserhaus hoch angesehen. Vom kleinen Zipperlein...
Ausrüstung eines römischen Arztes
Ausrüstung eines römischen ArztesFoto: Stefan Ernst

Medizin erlebte in römischer Zeit eine Blüte. Berühmte Ärzte praktizierten in Rom und waren auch im Kaiserhaus hoch angesehen. Vom kleinen Zipperlein bis hin zur Augenoperation, das Behandlungsspektrum war damals schon enorm. Aber auch der ein oder andere Scharlatan wird in den antiken Quellen erwähnt.

Als die Legionen sich aufmachten, ein Imperium zu erobern, musste sich neben den Legionären auch das Medizinwesen professionalisieren. So finden sich in Römerlagern spezielle Gebäude für die Behandlung von verwundeten oder erkrankten Soldaten. Als Valetudinarium bezeichneten die Römer diese Gebäude mit kleineren Zweitbettzimmern für die Patienten sowie einem größeren Operationsraum. Der Vergleich zu modernen Krankenhäusern drängt sich auf.

Auch ein professionelles Medizincorps unterhielt die römische Armee. Jede größere Einheit verfügte über einen sogenannten Medicus. Dieser kümmerte sich um Verletzungen und Krankheiten der Soldaten. Ihm zur Seite standen ausgebildete Notfallsanitäter, sogenannte Capsarii. Der Name leitet sich von einem besonderen Ausrüstungsgegenstand dieser Soldaten ab, der Capsa. In diesem aus Leder gefertigten Behältnis befanden sich verschiedene Verbände, Salben und medizinische Instrumente, um eine medizinische Erstversorgung zu gewährleisten.

Archäologisch nachweisen lässt sich die Arbeit der römischen Ärzte gerade mittels dieser medizinischen Instrumente, wie Skalpelle, Sonden und Wundhaken. Diese wurden vielen Ärzten mit ins Grab gegeben und haben so die Jahrtausende in der Erde überdauert und zeugen noch heute vom hohen medizinischen Wissen der Antike. Ganz selten überdauerte auch einmal ein Salbentiegel mit seinem Inhalt. Zu einer Basis von Bienenwachs und Rindertalg oder Olivenöl werden verschiedene Pflanzenauszüge gemischt. Beim antiken Autor Dioskurides erfährt man, welche Pflanze zur Behandlung welcher Krankheit eingesetzt werden konnte.

Wenn Sie mehr über die antike Medizin erfahren möchten, kommen Sie am Sonntag, den 12. Mai zwischen 14 und 18 Uhr ins Museum Römerhaus Walheim. Dort können Sie dem römischen Arzt Gaius Sulpicius Vepanus während seiner Sprechstunde über die Schulter schauen. Neben Geschichte und Geschichten aus einer Zeit ohne Antibiotika und Narkosemittel werden auch Salben nach antiken Rezepten angemischt. Mitmachen ausdrücklich erwünscht.




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von Förderverein Römerhaus Walheim e. V.
08.05.2024
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