Silcherschule

Auf dem Weg zum neuen Campus

Die Silcherschule wird in den kommenden Jahren umgebaut, saniert und erweitert.
Das alte Schulhaus muss wohl der neuen Mensa weichen.
Das alte Schulhaus muss wohl der neuen Mensa weichen.Foto: bra

Unterm Strich sollen bis 2030 fast 35 Millionen Euro investiert werden. Am vergangenen Montagabend stimmte der Gemeinderat einstimmig der Entwurfsplanung für das neue Schulgebäude zu. Ein Gebäude aus dem Jahr 1927 soll keine Zukunft auf dem neuen Campus mehr haben. Der Altbau soll abgerissen werden.
Das neue Schulhaus nimmt, zumindest planerisch, immer konkretere Formen an. Vertreter des Stuttgarter Architekturbüros Kilian und Partner stellten am vergangenen Montagabend ihre Entwurfsplanung für das vierstöckige Gebäude vor. Die Planer haben das Raumprogramm am Münchener Lernhauskonzept ausgerichtet. Das bedeutet, dass das Gebäude die aktuellen räumlichen, pädagogischen und personalorganisatorischen Anforderungen von Schulen berücksichtigt. Es ist quasi eine „kleine Schule“ innerhalb der großen Schulgemeinschaft, in der mehrere Jahrgangsstufen zusammengefasst werden.
Holzböden und eine begrünte Fassade
Im Erdgeschoss gibt es ein Foyer, ansonsten natürlich viele Klassenräume, Lehrerzimmer und Freibereiche. Innen könnten Holzböden verlegt werden. Die Wände sollen teils mit Sichtbeton gestaltet werden. Die Fassade könnte begrünt werden. Über die Schulstraße soll ein Steg gebaut werden, der den Neubau mit dem sogenannten rosa Bau verbindet. Allein für das neue Schulhaus müssen laut den aktuellen Berechnungen des Architekturbüros knapp 16 Millionen Euro bezahlt werden. Unterkellert wurde das Haus aus Kostengründen nur zum Teil.
Um tatsächlich einen Campus zu schaffen, wird die Schulstraße für den Durchgangsverkehr mit versenkbaren Pollern gesperrt. Anwohner können bis zu den Pollern aber weiterhin zu ihren Häusern fahren.
Keine Zukunft wird voraussichtlich das alte Schulhaus von 1927 haben. Einerseits steht es einer neuen Mensa im Weg. Andererseits hat sich über die vergangenen Jahre ein Sanierungsstau aufgebaut, dessen Auflösung laut Architekt Hans-Ulrich Kilian vermutlich mehr als ein Neubau kosten würde. „Das Gebäude ist statisch überlastet“, erklärte er. Ferner gebe es Rost in den Stahlträgern. Eine Sanierung sei möglich, aber teuer. Hinzu komme ein gewisses Risiko, während einer Sanierung auf weitere unvorhergesehene Probleme zu stoßen. Mit weiteren Kostensteigerungen als Folge. Und am Ende hätte die Stadt trotz einer teuren Sanierung immer noch ein hundert Jahre altes Schulgebäude.
Wie geht es nun weiter? Falls im Dezember der Baubeschluss gefasst wird, können die ersten Arbeiten im kommenden Jahr vergeben werden. Im vierten Quartal 2026 könnten die Arbeiten dann beginnen. Der Neubau soll bis Mitte 2028 stehen. Die Sanierung des rosa Gebäudes wäre bis Mitte 2029 abgeschlossen. Danach könnte mit dem Abbruch des Altbaus begonnen werden, bevor schließlich im Jahr 2030 die Mensa neu gebaut werden könnte.
Die Finanzierung muss über mehrere Jahre gestreckt werden. Im kommenden Haushalt ist eine Million Euro eingestellt. 2027 und 2028 sollen jeweils sechs Millionen Euro in den städtischen Haushalt für die Maßnahmen an der Silcherschule eingeplant werden. Im Jahr 2029 dann vier Millionen Euro und weitere 16,6 Millionen Euro in den Jahren danach.
Die Kosten treiben vor allem die Freien Wähler um. Auf deren Antrag wurde in die Liste der Beschlüsse während der Sitzung aufgenommen, dass weiter nach Einsparmöglichkeiten gesucht werden soll. Schließlich ist die Silcherschule lediglich eines von mehreren millionenschweren Bauprojekten in der Stadt. Das Erich Kästner Gymnasium muss ebenfalls erweitert werden und die Dr.-Engel-Realschule benötigt seit vielen Jahren eine neue Turnhalle. Und das sind nur die anstehenden Investitionen im Schulbereich.
Wie soll mit den Elterntaxis umgegangen werden?
Bisher offen ist die Frage, wie mit dem Problem der Elterntaxis im neuen Schulcampus der Silcherschule umgegangen werden soll. Womöglich werden Kurzzeitparkplätze eingerichtet, an welchen die Kinder aus den Autos ein und aussteigen können. Denn die geplanten Poller werden die Durchfahrt durch die Schulstraße zwar verhindern. Allerdings ist es nicht auszuschließen, dass Eltern bis vor die Poller fahren werden, obwohl die Schulstraße eigentlich nur noch von Anliegern befahren werden darf. Die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass Bußgelder die Elterntaxifahrer weitgehend unbeeindruckt lassen. bra

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUM
18.11.2025
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