Dies und das

Auf ein Wort

Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger, bewegende Momente konnte ich bei der Stolpersteinverlegung am vergangenen Freitag erleben. Extra für diese Veranstaltung...

Liebe Bürgerinnen,

liebe Bürger,

bewegende Momente konnte ich bei der Stolpersteinverlegung am vergangenen Freitag erleben. Extra für diese Veranstaltung waren wieder viele Nachfahren der jüdischen Familien angereist, die während des zwölfjährigen nationalsozialistischen Terrorregimes aus Bruchsal deportiert, in Konzentrationslagern eingesperrt, gequält, gefoltert und oft auch getötet worden sind. Alle Nachfahren erzählen tragische Familiengeschichten und zeigen sich immer wieder tief berührt von diesem besonderen symbolischen Akt des Erinnerns, für den die Stolpersteine stehen. Und sie sind dankbar dafür, dass wir als Stadt diese Stolpersteinverlegung jedes Jahr möglich machen.

Anlässlich der Heimattage 2015 haben wir im Übrigen die ersten Stolpersteine in Bruchsal verlegt. Sie sollten damals auch für einen durchaus schwierigen Umgang mit der eigenen Heimat beziehungsweise dem Begriff Heimat stehen. In diesem Jahr war es dann die 11. Stolpersteinverlegung und nach wie vor finden sich viele Menschen dazu ein. Besonders freuen mich die Schüler/-innen des Justus-Knecht-Gymnasiums, die in jedem Jahr ihren Beitrag zu der Verlegung leisten. Denn es ist an uns, die Erinnerung an dieses düstere Kapitel der deutschen Geschichte wachzuhalten. Zumal es immer weniger Zeitzeugen gibt, die berichten können. Ich bedanke mich bei allen, stellvertretend möchte ich den vor wenigen Tagen verstorbenen Rolf Schmitt nennen, die sich seit Jahren für das Verlegen der Stolpersteine einsetzen und akribisch recherchieren, damit die Schicksale der jüdischen Familien aus Bruchsal nicht vergessen werden.

Das Miteinander und das ehrenamtliche Engagement der Bruchsaler/-innen standen im Mittelpunkt des Aktionstages der Vereine am vergangenen Samstag. Es war eine mehr als gelungene Veranstaltung, die unzählige Besucher/-innen angezogen hat. Über 40 Vereine haben sich einen ganzen Tag lang auf dem Quartiersplatz in der Bahnstadt präsentiert und sich viele gute Aktionen einfallen lassen. Bewusst hatten wir diesen Ort gewählt, um zu zeigen, was auf diesem Quartiersplatz möglich ist. Wir wollen damit die Bewohner/-innen der Bahnstadt animieren, selbst Aktionen für den Quartiersplatz in ihrer Nachbarschaft zu initiieren. Zudem wollen wir mit dem Aktionstag die Menschen für eine aktive Freizeitgestaltung in einem Verein begeistern und damit auch neuen, dringend benötigten Nachwuchs für das Ehrenamt in den Vereinen gewinnen. Ich danke allen ehrenamtlich Engagierten in den Vereinen für ihren Einsatz am Samstag und über das gesamte Jahr hinweg. Ich wünsche Ihnen, dass das beim Aktionstag geweckte Interesse an Ihrem Vereinsleben nachhaltige Wirkung zeigt.

Ihre Cornelia Petzold-Schick

Erscheinung
Amtsblatt Bruchsal
Ausgabe 22/2025
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