Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Auffällige Bank mit wichtiger Botschaft

Ende vergangener Woche rückte Eislingen ins Zentrum der kreisweiten Aktion.
Zur offiziellen Einweihung der orangenen Bank wies Eislingens Oberbürgermeister Klaus Heininger auf die Notwendigkeit der Hilfsangebote hin.
Zur offiziellen Einweihung der orangenen Bank wies Eislingens Oberbürgermeister Klaus Heininger auf die Notwendigkeit der Hilfsangebote hin.Foto: bra

Die Eislinger Frauenaktion (efa), der Kreisfrauenrat und die Stadt luden am vergangenen Freitag zur offiziellen Aufstellung einer orangenen Bank mit der Aufschrift „Kein Platz für Gewalt an Frauen und Mädchen“ vor dem Rathaus in Eislingen ein. Die Aktion war Teil der Kampagne des UN-Welttages gegen Gewalt an Frauen am 25. November.
Die Bänke, die an öffentlichen Orten aufgestellt werden, stehen symbolisch dafür, dass der Kampf gegen Gewalt nicht im Verborgenen stattfinden sollte und machen auf Hilfsangebote aufmerksam, die auf den Bänken oft mit einer Plakette oder einem QR-Code verlinkt sind. „Es kann der erste Schritt aus der Isolation sein“, sagte die Heide Kottmann vom Kreisfrauenrat während ihrer Begrüßung.
Abschluss einer Reise durch den Landkreis
Der Eislinger Oberbürgermeister Klaus Heininger erklärte, dass die Bank bereits in vielen anderen Städten und Gemeinden im Landkreis Göppingen gestanden habe und jetzt nach Eislingen komme. „Nun ist sie da, die orangene Bank, in der Stadt, in der seit Jahren - eigentlich seit drei Jahrzehnten durch die efa für Frauenrechte, für Gleichberechtigung und gegen Gewalt an Frauen gekämpft wird“, sagte Heininger.
Die offiziellen Zahlen seien hoch, die Dunkelziffer vermutlich noch höher. 40 Prozent aller Frauen seien mindestens einmal im Leben betroffen. „Das ist die erschreckende Realität“, sagte der Oberbürgermeister. Hinter der Statistik steckten viele persönliche Schicksale. Zuweilen werde spät oder gar zu spät Hilfe in Anspruch genommen. Die Folgen seien nicht nur physisch, sondern auch psychisch. „Depressionen und Angststörungen sind sehr häufige Begleitsymptome, die leider oft nicht ernst genommen werden“, meinte der Schultes.
Die orangene Bank mache nun an prominenter Stelle sichtbar, was ansonsten oft verborgen leibe. Hinschauen sei der erste Schritt zu Veränderung und Hilfe. „Wir brauchen eine Gesellschaft, die hinschauen und hinhören, die Verantwortung übernehmen und die betroffenen Frauen ernst nehmen“, sagte Heininger.
Die Stadt nehme das Thema ernst und unterstütze die Aktion. Auch auf dem Rathaus gibt es Flyer mit Kontakten zu Hilfsangeboten. Die Flyer seien immer wieder vergriffen und müssten nachgefüllt werden, berichtete Heininger und wies damit auf die Notwendigkeit der Hilfsangebote hin. Wer eine Vielzahl an Flyern mitnehmen möchte, um sie beispielsweise im eigenen Geschäft auszulegen, kann sich Informationsmaterial auf dem Rathaus holen (solange der Vorrat reicht) oder über die Website www.hilfetelefon.de bestellen.
Kontakte zur Hilfsangeboten
Im Anschluss an die Reden zeigte Heike Sauer eine Performance, die von einem von Johanna Schubert gesprochenen Text untermalt wurde. Danach sprachen verschiedene efa-Mitglieder kurze Worte zur Einweihung der Bank. Die Bank steht nun bis zum 1. Dezember unter den Arcaden des Rathauses, bevor sie wieder nach Göppingen gebracht wird.
Die UN-Kampagne macht seit dem Jahr 1991 auf geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam. Die Orange Days finden jährlich vom 25. November bis 10. Dezember statt.
Ergänzt wurde die Aktion durch eine Plakataktion „Keine Gewalt! Gegen niemand!“ des Vereins Menschen für Eislingen (MfE). Die MfE betonen, jegliche Form von Gewalt abzulehnen, egal gegen wen sie gerichtet sei. bra

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exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUM
25.11.2025
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