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Bad Schönborn feierte Pfingsten

Großes jährliches Pfingsttreffen der HOG Parabutsch Dem Glauben nach ergoss sich 50 Jahre nach Ostern der Heilige Geist über die Apostel, was ihnen...
In den Kirchen wurde Pfingsten gefeiert.
In den Kirchen wurde Pfingsten gefeiert.Foto: cm

Großes jährliches Pfingsttreffen der HOG Parabutsch

Dem Glauben nach ergoss sich 50 Jahre nach Ostern der Heilige Geist über die Apostel, was ihnen zu besonderer Sprachgewalt verhalf. Der Begriff Pfingsten leitet sich von dem griechischen Wort „pentekosté“, der Fünfziste ab, und das Fest gilt als Geburtstag der Kirche.

In der evangelischen Gustav-Adolf-Kirche gingen Jugendliche zur Konfirmation, die ersten feierten dieses Fest schon Anfang Mai. In St. Lambertus sang der Kirchenchor erhebend unter der Leitung von Kilian Melchior Werke von Alan Wislon, Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Schubert. „Wir sind alle mit dem Handy permanent erreichbar und die Welt ist ein Dorf geworden“, sagte Pfarrer Frank Prestel in seiner Predigt. Aber kommunizieren und reden wir noch miteinander? Pfingsten sei ein Fest der Gemeinschaft, sagte er.

In Langenbrücken nahmen traditionell Mitglieder der Parabutscher in Trachten am Gottesdienst teil, zuvor hatten sie am Ehrenmal auf dem Friedhof der Toten gedacht. Im Gustav-Basnizki-Bürgerhaus waren dann die langen Tafeln für das „Saueressen“ gedeckt. Der Eintopf, der serviert wird, besteht aus Fleisch, Nierchen und Leber und wird, wie der Name schon sagt, durch die Zugabe von Essig etwas sauer.

„Pfingsten ist ein Fest des Beisammenseins und des Redens“, bezog sich der erste Vorsitzende Heribert Rech auf die Predigt, deshalb wolle man diesmal auch ohne großes Programm die Gemeinsamkeit pflegen. Er bedankte sich bei allen Trachtenträgern, denn vor allem die Frauen können mit den vielen gestärkten Unterröcken nicht sitzen. Er dankte auch den jungen Menschen aus der Vorstandschaft für die Mitgestaltung. „Die Gemeinschaft der Parabutscher lebt und wir halten zusammen“, betonte er und freute sich, dass mit Carola Schick sogar eine neue Trachtenträgerin dazugewonnen werden konnte.

„Früher war die Kraichgauhalle voll an diesem Tag“, erinnert sich Rita Groß, die mit ihrem Mann Helmut für das leibliche Wohl der Gäste sorgt. „Verwandte kamen von überall her und blieben oft die ganze Woche, die wir für Besuche nutzten.“ Das „Verzehle“ stand im Vordergrund. Bernhard Hunger, der nicht nur zweiter Vorsitzender der HOG ist, sondern dieses Amt auch beim Bundesvorstand der Heimatvertriebenen ausübt, kommt aus Walldorf. Auch dorthin kamen viele Parabutscher, worauf noch heute der Straßenname „Neue Heimat“ hinweist. Seine Eltern wollten in Parabutsch heiraten, verloren sich aber im Krieg aus den Augen. Als sein Vater, der in der ungarischen Armee diente, nach russischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, erfuhr er in Frankfurt/Oder 1947 von einem der vier Schneider aus Parabutsch, dass seine Verlobte in Walldorf sei. Sein Vater, der wie viele andere Landwirt war, sei sehr sprachbegabt gewesen, erinnert er sich, und war als Dolmetscher tätig. Hier habe es Industrie gegeben und so habe er Arbeit in der Tongrube gefunden. An Pfingsten trafen sich alle Verwandten in Langenbrücken, von denen auch einige den landwirtschaftlichen Betrieb Hunger, heute Leicht, betrieben.

Viele erzählt wurde auch an der reichhaltigen Kaffeetafel, für die die HOG ebenfalls bekannt ist. (cm)

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Bad Schönborner Woche
Ausgabe 21/2024

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24.05.2024
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