Beeindruckende Bike-Show im Sportstudio

225 Sportler bei der Gerlinger Sportlerehrung Bei der traditionellen Sportlerehrung in Gerlingen konnten dieses Jahr 225 Aktive aus 18 Sportarten, sowie...
Die Rot-Weiße Garde der Contacter sorgte für die sportliche Eröffnung.
Die Rot-Weiße Garde der Contacter sorgte für die sportliche Eröffnung.Foto: Tommasi

225 Sportler bei der Gerlinger Sportlerehrung

Bei der traditionellen Sportlerehrung in Gerlingen konnten dieses Jahr 225 Aktive aus 18 Sportarten, sowie die vier Schulbesten und eine langjährige Sportabzeichen-Absolventin geehrt werden. Umrahmt wurde das „Aktuelle Sportstudio“ wieder von zwei sportlichen Vorführungen und einem Interview mit dem Ehrengast des Abends.

Zur 40. Auflage der Gerlinger Sportlerehrung in Präsenz konnte Bürgermeister Dirk Oestringer wieder einmal über 300 Gäste in der Stadthalle begrüßen. Zu den Gästen zählten neben den erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern und deren Angehörigen auch Vertreter des Gemeinderates und des Jugendgemeinderates, der Präsident des Sportkreises Ludwigsburg, Matthias Müller, die Teammanagerin der Fußballerinnen des VfB Stuttgart, Lisa Lang, sowie Vorsitzende, Abteilungsleiter und Trainer von Gerlinger Vereinen. Gerlingen sei das Ehrenamt sehr wichtig, betonte Oestringer, denn ohne die vielen ehrenamtlich tätigen Trainer und Funktionäre in den Sportvereinen wären solche Erfolge nicht möglich. Deshalb lade man dieses Jahr auch wieder am 10. Juli zu einer Ehrenamtsgala ein.
Begrüßen konnte Oestringer auch den Ehrengast des Abends, Oliver Widmann, zweifacher Urban-Cycling Weltmeister Trials (2018 und 2019) bei den Junioren sowie Bronze- und Silbermedaillen-Gewinner bei der Trial-Weltmeisterschaft der Herren.

Ehrung ab Württembergischen Meisterschaften

Bei der Gerlinger Sportlerehrung werden jedes Jahr Einzel- und Mannschaftssportler geehrt, die bei Württembergischen Meisterschaften die Plätze eins bis drei belegt haben, bei Baden-Württembergischen Meisterschaften die Plätze eins bis fünf, bei Süddeutschen Meisterschaften die Plätze eins bis acht oder bei nationalen und internationalen Meisterschaften die Plätze eins bis zehn. Geehrt werden auch Einzelsportler, die mindestens württembergische Rekorde oder Jahresbestleistungen aufgestellt haben und Mannschaften, die in die höchste Landesliga aufgestiegen sind. In diesem Jahr konnte mit Katja Hechal sogar eine Weltrekordhalterin im Eisschwimmen geehrt werden, die krankheitsbedingt aber leider nicht vor Ort im Sportstudio sein konnte.
Die sportliche Eröffnung des Sportstudios übernahm dann die Rot-Weiße Garde der Contacter, mit einem Marschtanz. Sie haben sich in der Kategorie Showtanz die Württembergische Meisterschaft ertanzt.


Den Reigen der Ehrungen eröffnete Oestringer wie jedes Jahr mit den Schulbesten des Sports, Franziska Sigg und Jayden Bock von der Realschule Gerlingen sowie Maja Andric und David Seyffer vom Robert-Bosch-Gymnasium.

Sportler aus 18 Sportarten geehrt

Die erste Sportart, in der Gerlinger Sportlerinnen und Sportler für ihre Erfolge im vergangenen Jahr geehrt wurden, war Badminton. Das Badminton-Team der KSG hat im Doppel mehrere Meistertitel errungen. Auf die Frage von Moderator Oestringer, warum man gerade im Doppel so erfolgreich sei, meinte einer der Sportler verschmitzt, beim Doppel sei das Feld für jeden nur halb so groß und man müsse auch nur halb so viel laufen.
Weiter ging es mit den BasketballTeams der KSG, die mit 44 Sportlerinnen und Sportlern die zweitgrößte Gruppe waren. Geehrt wurden unter den Basketballern auch Julia Geiger und Bianca Langner, alle zwei Mitglieder in der weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga. Geiger, die zudem im Landeskader 3 x 3 Basketball spielt, erklärte auf Nachfrage, dass sie viermal wöchentlich trainiere.


Geehrt wurden auch die Bowlerinnen des BSO Stuttgart/Cosmos Stuttgart, die Platz sechs in der Ersten Bundesliga belegt hatten. Leider habe diese Platzierung den Abstieg bedeutet, erklärten die Damen. Man sei aber guter Dinge, in diesem Jahr direkt wieder aufzusteigen. Geehrt wurde auch Reinhold Paitz vom BSV Gerlingen, der im Trio Senioren C bei den Württembergischen Meisterschaften den zweiten Platz belegt hat. Geehrt wurden ferner E-Dart-Spieler Jan Zähringer, und im Fußball Schiedsrichter Lars Erbst, der inzwischen in der Zweiten Bundesliga pfeift und auch schon im DFB-Pokal im Einsatz war. Das mediale Interesse sei in der zweiten Liga deutlich größer und auch der Zeitaufwand sei größer geworden, so Erbst. Sein Ziel für die Zukunft sei, in der ersten Liga zu pfeifen, meinte er. Um das zu erreichen, brauche es gute Leistungen, genug freie Plätze und Glück. Und auch zwei Fußballerinnen konnte Moderator Oestringer ehren: Nenna Kempf, die mit den B-Juniorinnen in der Oberliga Platz neun erreicht hat und Lisa Kröper, die Platz vier in der Oberliga bei den Aktiven Damen erreicht hat.
Die größte Gruppe der Geehrten stellten in diesem Jahr einmal mehr die Gardetänzerinnen und Tänzer der Contacter Gerlingen. Auf die Frage, warum die Garden, Paare und Solisten denn so erfolgreich seien, erwiderte Präsidentin Stefanie Hauke, das liege zum einen daran, dass die Kinder viel Spaß beim Tanzen haben und zum anderen daran, dass man sehr viele Trainer aus den eigenen Reihen habe, die früher selbst aktiv waren. Geehrt werden konnte unter den Gardetänzern übrigens auch das Tanzpaar Sinem Tekin und Marc Retzlaff, das bei den Deutschen Meisterschaften Platz drei bei den Junioren belegt hat. Und dann wurde vor dem Interview mit Ehrengast Widmann noch eine junge Dame geehrt, die in der Trendsportart Hobby-Horsing den sechsten Platz bei den Deutschen Meisterschaften im Hochsprung erreicht hat.

„Beim Hobby Horsing versucht man, die Bewegungen des Pferdes nachzumachen“, erklärte Sandra Greiner, die in der Altersklasse U12 am Start war. Beim Hobby Horsing, zu dem sie durch ein YouTube-Video gekommen sei, gebe es die Disziplinen Dressur und Springen, erklärte die Gerlingerin, die für die TSF Ditzingen startet.

Interview mit dem Ehrengast

Ehrengast Widmann berichtete dann im Interview, dass er durch seinen Vater zum Trial gekommen sei. Der habe Motorrad-Trial gemacht und damit habe er selbst auch angefangen. „Dann habe ich aber gesehen, dass man Trial auch mit dem Fahrrad machen kann“, so Widmann. Das habe ihn sofort begeistert, weil man den Sport auch schon als Kind überall ausüben könne. Trainiert hat Widmann beim MSC Marbach. Nach drei Jahren sei er besser gewesen wie sein Trainer, meinte er lachend. „Damit war klar, der Junge hat Talent.“ Schon in der Jugend ging es für Widmann immer weiter nach oben. Mit 12 wurde er erstmals Deutscher Meister 2015, 16 und 17 jeweils Vizeweltmeister bei UCI World Youth Games und in den Jahren 2018 und 19 dann Weltmeister bei den Junioren. In der Elite-Kategorie konnte er 2022 Bronze und 2023 Silber gewinnen. Wie schon beim Vorgespräch im Büro von Bürgermeister Oestringer erklärte Widmann, wie wichtig in seiner „Randsportart“ ein zweites Standbein sei, und dass ihn irgendwie auch sein Sport, insbesondere sein dadurch entstandenes technisches Verständnis, zum Maschinenbau gebracht hat. Sein Rad könne problemlos online gekauft werden, den Service müsse er aber selbst machen. Probleme mit der Schaltung gibt es beim Service dabei nicht, denn das Rad hat nur einen Gang. Dass das Bike gerade mal 8,5 Kilo wiegt, davon konnte sich Bürgermeister Oestringer selbst überzeugen. Auffällig war auch, dass Widmanns Fahrrad keinen Sattel hat. Den braucht man beim Trial, wie sich bei der Show später zeigte, auch nicht. Von Knochenbrüchen sei er bisher glücklicherweise verschont geblieben, erklärte er. Blessuren habe es aber schon gegeben. Ein großer Vorteil beim Trial sei, dass man keine hohen Geschwindigkeiten erreiche, deshalb sei die Gefahr, sich bei einem Sturz schwer zu verletzen, geringer wie beispielsweise beim Mountainbiken. Trial mit dem Bike sei die beste Sportart, weil sie nie langweilig werde und man praktisch alles zu seinem Hindernis machen könne.

Weitere Ehrungen

Im Ehrungsreigen ging es dann weiter mit den Leichtathleten. Hier bat Oestringer zunächst Gerhard Höschele und ein Trio der Sportvereinigung Feuerbach auf die Bühne. Höschele, der Baden-Württembergischer Meister im Speerwurf geworden ist und in weiteren Disziplinen Vizemeister ist, ist schon seit der ersten Sportlerehrung dabei. Das Schönste an seinem Sport sei eigentlich, dass man bei den Wettbewerben viele Menschen Jahr für Jahr wieder treffe. Das sei eine tolle Sache. Unter den erfolgreichen Leichtathleten der KSG - insgesamt waren es 34 - bat Oestringer zunächst Kira Weis ans Mikrofon, die Deutsche Meisterin über 10.000 Meter geworden ist. Das Wetter sei bei dem Rennen nicht optimal gewesen, meinte Weis, die in den Perspektivkader WU 23 berufen wurde. Gut sei allerdings gewesen, dass sie mit den Erwachsenen laufen und sich an denen orientieren konnte. Im Gesamtklassement habe sie den vierten Platz belegt. Und auch dieses Jahr waren die Leichtathleten der KSG schon erfolgreich. Leyla Sentürk sei in diesem Jahr schon die deutsche Jahresbestzeit über 800 Meter in ihrer Altersklasse gelaufen, so Cheftrainer Ralph Sagasser.
Neu im Reigen der Sportarten war der Modellflug Elektro-Segler Klasse F5B, in dem Oswin Greiner in der Teamwertung Vizeweltmeister geworden ist. Bei dem Flugzeug handle es sich um ein Segelflugmodell mit Elektroantrieb, das auf bis zu 270 Kilometer beschleunigen könne, erklärte Greiner. Beim Wettbewerb gehe es einmal darum, eine vorgegebene Strecke dreimal möglichst schnell zu durchfliegen, daran anschließend gilt es, zehn Minuten zu segeln und dann möglichst genau auf einem Zielpunkt zu landen. Die Flugzeuge, die im Wettbewerb am Start sind, seien alle Eigenbau.
Motorrad-Trial Fahrer Oscar Wünsch, der schon mehrfach im Sportstudio war und im vergangenen Jahr Platz sechs im Gesamtklassement Europameisterschaft erreicht hat, konnte krankheitsbedingt leider nicht dabei sein, genau wie Laurents Hörr - Dritter beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans in der Klasse LMP2 Pro - der in Spanien im Training weilte. Vor Ort war Motorsportler Michael Höhn, der bei den Deutschen Meisterschaften im Geschicklichkeitsfahren Platz sechs belegt hat. Seinen Sport könne man im Grunde überall trainieren. Beim Geschicklichkeitsfahren gehe es darum, sein Fahrzeug auch auf engstem Raum sicher zu bewegen.
Weiter ging es im Ehrungsreigen mit Rhönradturnen und Rhythmischer Sportgymnastik, gefolgt von den Gerlinger Schwimmerinnen und Schwimmern. In ihren Reihen gibt es zahlreiche Deutsche Meisterinnen und Meister im Einzel und in der Staffel, Rekordhalterinnen und -halter und, wie bereits erwähnt, mit Katja Hechel auch eine Weltmeisterin und Weltrekordhalterin im Eisschwimmen über 200 Meter Freistil. Hechel war beim Eisschwimmen auch dieses Jahr wieder bei den Weltmeisterschaften erfolgreich. Dieses Mal holte sie die Goldmedaille im Delphinschwimmen. Die Ehrung der Schwimmer nutzte Bürgermeister Oestringer dazu, alle zum 50-jährigen Jubiläum der Schwimmhalle, das am 8. November gefeiert wird, einzuladen.
Auf die Schwimmer folgte die erfolgreiche Gerlinger Squasherin Chiara Lang (Platz drei bei den Deutschen Einzelmeisterschaften und den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften, Mitglied im Nationalkater U19 und Teilnehmerin bei den Squash-Weltmeisterschaften U19), die erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler der KSG Taekwondo-Abteilung, die auch einige Deutsche Meister und Meisterinnen in ihren Reihen haben, Tennisspieler Christof Langosch, und schließlich Karin Schumann, die bereits zum 25. Mal das Deutsche Sportabzeichen abgelegt hat. Begleitet wurde Schumann von Dagmar Stützel-Kaun, die erklärte, dass das Sportabzeichen ab sechs Jahren abgelegt werden kann. Nach oben gibt es keine Altersgrenze. Die Leichtathletikabteilung der KSG biete in diesem Jahr im Mai Trainingstermine für das Sportabzeichen an, bei denen die verschiedenen Disziplinen, die absolviert werden müssen, ausprobiert werden können.

Sportlicher Schlusspunkt

Zum Abschluss des Sportstudios beglückwünschte Oestringer die erfolgreichen Gerlinger Sportlerinnen und Sportler noch einmal zu ihren tollen Leistungen. Auch den Trainern und Eltern der erfolgreichen Sportler dankte das Stadtoberhaupt ebenso wie den Organisatoren des Abends, Ulrike Hoffmann-Heer und ihrem Team vom „Sportamt“ der Stadt Gerlingen sowie „Kapellmeister“ Uli Sailer und der Technik.
Den sportlichen Abschluss bildete der Auftritt von Oliver Widmann, der auf eindrucksvolle Weise zeigte, wie vielfältig der Trial-Sport mit dem Fahrrad ist. Widmann zeigte nicht nur beeindruckend hohe Sprünge mit seinem Bike, er zeigte auch, dass es mit dem Fahrrad möglich ist, über eine Slackline zu fahren und sozusagen auf den Punkt zu bremsen. Als 'Helfer' aus dem Publikum hatte er sich dafür unter anderem Bürgermeister Oestringer geholt. Widmann sprang auf dem Rad über das auf dem Boden liegende Stadtoberhaupt und legte vor ihm auch eine punktgenaue Vollbremsung hin.
Nach diesem sportlichen Highlight waren alle eingeladen, bei einem kleinen Imbiss über die Bike-Show und natürlich auch über ihre sportlichen Erfolge mit den Anwesenden ins Gespräch zu kommen.


Text/Fotos: Tommasi

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