Geschichtsträchtig ist das ehemalige Hotel Sonne. Nicht, weil dort berühmte Menschen genächtigt hätten, sondern weil dort der Revolutionär Philipp Thiebauth geboren wurde, wo er bis zu seiner Enteignung und Verurteilung 1849 als Wirt tätig war.
Genau dieses Haus mit seinem revolutionären Geist wird nun behutsam saniert, so dass die „Sonne“ bald wieder leuchten kann.
Während von der Straßenseite her gesehen einzig ein kleineres Baugerüst von Bautätigkeiten zeugt, wurde bereits im rückwärtigen Bereich der Anbau abgebrochen. Hier steht schon das neue Treppenhaus mit einem Aufzug, der den künftigen Gast barrierefrei von der Tiefgarage, die sich bis unter die Sonne zieht, trockenen Fußes in das Hotel gelangen lässt.
Der Eingang zum Hotel wird wie bisher auch auf der Schmalseite des Hauses sein und der historische, durch den man in das Lokal gelangte, bleibt natürlich erhalten und bekommt das alte gusseiserne Dach, „das ist bei uns eingelagert“, ließ Steffen Neumeister, Geschäftsführer der Stadtbau GmbH, wissen, in deren Händen die Sanierung liegt wie auch der Neubau auf dem ehemaligen Feuerwehrgelände.
Die Verbindung zwischen der Sonne und dem Neubau auf dem Feuerwehrgelände wird ein Hof mit einer verglasten Überdachung sein, der durch den rückversetzten Anbau entstanden ist. Im Hintergrund sieht man heute noch eine Betonmauer, ein Lärmschutz zum rückwärtigen Wohnquartier, sie wird mit Sandstein verkleidet, so dass diese geschützte Außenterrasse des künftigen Cafés zum Verweilen einlädt.
Wenn der Außenbereich fertig ist, dann gehen wir an den Innenausbau zusammen mit dem künftigen Pächter.
Bis es zu den Abstimmungsgesprächen mit dem Pächter kommt, werden neue Fenster eingesetzt. Die Schlagläden werden derzeit repariert. Und die Fassadengestaltung in Angriff genommen. 21 Zimmer, vorwiegend Doppelzimmer wird es am Ende in der Sonne geben.
Mit rund 1,5 Millionen Euro Kosten rechnet Steffen Neumeister.
Und Philipp Thiebauth, er kehrte im Übrigen 1870 zurück und wurde mehrfach Bürgermeister Ettlingens, ein legendärer, sei nur am Rande erwähnt. Und erwähnt sei, dass seine Familie in der Hirschgasse eine Wirtschaft betrieb, die heutige Rose, die damals den Namen Hirsch trug. Auch hier ist die Stadtbau dabei, das alte Gemäuer behutsam zu sanieren, um den Charme der Ettlinger Kultkneipe Rose mit ihrem kleinen Biergärtchen zu bewahren.
Die Rose-Gänger werden sich aber noch etwas gedulden müssen, bis die Rose gerichtet wird. Klar ist, betonte Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Moritz Heidecker und Neumeister, erst werden wir die Rose sanieren und dann erst folgt die Sanierung der Wohnungen. Aus der alten Scheune im Hof soll ein kleines Wohnhaus werden.
Dazu folgt ein gesonderter Bericht.