Bürgermeister Jürgen Kirchner wurde von den Organisatoren des Hemsbacher Volks- und Wanderliedersingens angesprochen, ob er sich dafür einsetzen würde, dass dieses heute schon traditionelle, öffentliche Volks- und Wanderliedersingen eine Zukunft hat. Denn das bisherige Team möchte aus Altersgründen zum 15-jährigen Jubiläum die Verantwortung abgeben. Und der Hemsbacher Bürgermeister fand eine Lösung. Er konnte den ehemaligen Ersten Bürgermeister Weinheims, Dr. Thorsten Fetzner, als Nachfolger von Rainer Roth gewinnen. Fetzner motivierte Kurt Gärtner und Volker Cestaro. Alle drei waren beim Volksliedersingen am 7. August dabei.
Gleich zu Beginn packten sie ihre Instrumente aus und spielten zusammen mit Rainer Roth – ohne vorher zu üben – alle 15 Lieder der drei Staffeln. Die Sänger waren begeistert und alle sind davon überzeugt: Das beliebte Hemsbacher Volks- und Wanderliedersingen hat eine gesicherte Zukunft. Nach der Begrüßung wurde ein für diese Singstunde formuliertes Gedicht vorgetragen. „Bei uns ist jeder herzlich willkommen, das haben wir uns von Anfang an vorgenommen. Wir alle sind gleich, es gibt kein Hass und Neid, unser Zusammenleben trägt ein friedliches Kleid.“
Richard Rauch übernahm nicht nur die Moderation, sondern präsentierte in der zweiten Pause seine Gedanken über eine erfolgreiche Diät. „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“, „Beim Kronenwirt ist heut' Jubel und Tanz“, „Ein Jäger aus Kurpfalz“, „Wo die Nordseewellen rauschen“, „Freude schöner Götterfunke“ waren die Lieder der ersten Staffel.
In der ersten Pause präsentierte Diethard Kuttig eine amüsante Geschichte über ein Päckchen aus Amerika und in der zweiten Pause „Zwei Stiefmütterchen auf einer Wiese“. Albin Sander war wieder mit einem Mundartgedicht dabei: „U'nötich Zeigs“ machte deutlich, was so alles an unnützen Sachen Jahrzehnte aufgehoben wird. Michael Jaletzki bewies, dass die schöne gute alte Zeit manchmal zu Unrecht verklärt wird. In der zweiten Staffel spielte die „Vier-Mann-Combo“ (Akkordeon, Ziehharmonika, Contra-Bass und Gitarre): „Heute wollen wir marschieren“, „Horch was kommt von draußen rein“, „Kehr ich einst zur Heimat wieder“ und die Nationalhymne der Badener, das „Badner Lied“.
Zum ersten Mal besuchte Rita Kraft die Singstunde und lieferte einen interessanten Vortrag über „Das Hütchen“ in Hemsbacher Mundart. „Awer, das Hütche, des derf ich wohl sage, war treu wie gold – ich habs getrage. Tag für Tag in Freud und Weh, im Sommer, im Winter, bei Rege und Schnee. Mein Mann aber kommt über des Monstrum in Wut und sagt: Kaaf dir doch endlich en neuen Hut“. Die Lieder der dritten Staffel: „Es klappert die Mühle“, „Aus grauer Städte Mauern“, „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“, „Wohlan die Zeit ist kommen“ und zum Abschluss „Weißt Du wie viel Sternlein stehen“.
In der nächsten Singstunde am Mittwoch, den 4. September, ab 18 Uhr, im Hasentreff wird ein kleines, fünfzehnjähriges Jubiläum gefeiert. Dazu sind auch Neueinsteiger herzlich eingeladen. Danach geht das gemeinsame Volks- und Wanderliedersingen unter neuer Regie weiter. Es gilt wieder das Motto. „Allein zu Hause musst Du nicht sein, schaue beim Volksliedersingen in den Hasentreff rein“. (hoja/red)