Im Anschluss an die Tagesordnung hielt Frau Sabine Fogt einen Vortrag über das Adelsgeschlecht der Wallbrunner in Schwieberdingen. Dieses Adelsgeschlecht ist den meisten Schwieberdingern unbekannt. Deshalb hier kurz das Wichtigste.
1688 heiratete Eberhardina Henrica von Stockheim Johann Christoph von Wallbrunn. Sie war eine Schwester der Friederike Juliane von Leutrum geb. von Stockheim. Durch die Aufteilung des ehemals Nippenburgischen Erbes erhielten die Wallbrunner den Besitz in Schwieberdingen. Dazu gehörten z.B. die Bruckmühle, das Schlössle, der Bronnenhof und das ehemalige Wasserschloss. Doch die Wallbrunner gaben nur ein „Gastspiel“ in Schwieberdingen – fast 80 Jahre später endete die Geschichte dieses Adelsgeschlechtes in Schwieberdingen bereits wieder mit dem Verkauf des Rittergutes. Die Beschreibung des Oberamtes Ludwigsburg aus dem Jahre 1859 formuliert dazu zurückhaltend:
„In Folge nicht geordneten Haushalts von Seiten zweier Sprossen der Familie von Wallbronn kam das Rittergut Schwieberdingen zuerst unter Administration und sodann zu Befriedigung der Gläubiger an den Herzog von Württemberg.“ Ein Dokument im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt spricht hingegen Klartext: „…Friedr[ich] Carl Wilh[elm] v. Wallbrunn … war ein liederlicher Verschwender, inhaftiert in Königstein, im Franziskanerkloster Mainz, …“
Die Folgen des Verkaufs des nippenburgischen Rittergutes für Schwieberdingen sind: Der bisher ortsherrschaftlich geteilte Flecken ist nun ganz in württembergischer Hand; Ettergrenzen fallen, das Dorf kann sich ausdehnen.
1962 wurden bei Renovierungsarbeiten in der Georgskirche sechs Epitaphe aus dem 18. Jahrhundert gefunden, die verborgen und in Vergessenheit geraten unter dem Chorboden lagen. Sie sind Mitgliedern der Wallbrunnschen Familie gewidmet. Heute sind diese Epitaphe hinter dem Choraltar aufgestellt.
Soweit aus den bisherigen Nachforschungen von Frau Fogt. Wir sind gespannt auf eine Fortsetzung.