Mitte des 19. Jahrhunderts fielen mehrere Jahre nacheinander die Kartoffelernten aus, so dass die Kartoffel sehr wertvoll wurde. Beim Geländespiel „Kartoffelpoker“ des Christusbundes ging es genau um diese Knolle. Die Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren konnten an 14 verschiedenen Spielstationen Kartoffeln erspielen – oder auch verlieren. Neben Glück waren auch Geschicklichkeit und Schnelligkeit gefragt. So mussten Fragen über die Kartoffel beantwortet werden oder die Knollen mussten in einem „Acker“ gesucht werden. Es gab einen Löffellauf, einen Geschmackstest (allerdings nicht von Kartoffeln, sondern von Gummibärchen), sowie Würfel- oder UNO-Spiele. Natürlich trieb auch der Kartoffelkäfer sein Unwesen und ging zwischen den Stationen auf die Jagd. Wobei er - aufgrund der Hitze und vielleicht auch wegen der Cleverness und Schnelligkeit der Kinder - an diesem Nachmittag nur wenig Beute machte.
Die Kinder tauchten auch ein in die Geschichte, wonach die Kartoffel bereits im 17. Jahrhundert nach Deutschland kam. Die Bevölkerung war ihr gegenüber anfangs sehr skeptisch und vermied den Anbau. Infolge von immer wiederkehrenden Missernten und Hungersnöten erließ der Preußenkönig Friedrich der Große im Jahre1756 einen „Kartoffelbefehl“. Dieser zwang die Bauern, Kartoffeln anzubauen. Der König erhoffte sich mit diesem Erlass, sein Volk besser ernähren zu können. Der Legende nach konnte er dieses Ziel wegen der großen Skepsis jedoch nur mit einer List erreichen: Er ließ Kartoffelfelder anlegen und diese von Soldaten bewachen. Das weckte bei den Bauern die Neugierde und die Überzeugung, dass auf diesen Feldern etwas sehr Kostbares wachsen müsse. Als sich die Soldaten nachts schlafend stellten, stahlen die Bauern die Knollen vom Feld und bauten diese anschließend selbst an.
Wie dankbar dürfen wir Gott für diese so vielfältig einsetzbare Knolle sein!
Wer Lust bekommen hat, auch während der Schulzeit bei Geländespielen und anderen Aktivitäten mitzumachen, kann sich auf der Homepage des Christusbundes Winterbach über die Zeiten und das Programm der Jungscharen erkundigen.
(www.christusbund-winterbach.de)
Michael Röger