Mit einer Bearbeitung von Albert O. Davis des Liedes „Allerseelen, All Souls Day“ von Richard Strauß hieß die Stadtkapelle Bruchsal unter der Leitung ihres Dirigenten Thomas Biel ihre zahlreich erschienene Zuhörerschaft aufs Herzlichste willkommen, um dem grauen Novemberblues zumindest musikalisch zu entfliehen.
Mit Geschichten und Hintergrundwissen führte Jutta Knell souverän durchs Programm und kündigte sogleich Auszüge aus der Oper „Turandot“ von Giacomo Puccini an, das das Gesamtorchester in der Besetzung eines Sinfonischen Blasorchesters mit einem kontrastreichen und von Thomas Biel hervorragend erarbeiteten Klangvolumen dargeboten wurde. Danach stellten sich einzelne Register musikalisch vor.
Den Beginn machte das Querflötenensemble mit der Serenade „Die kleine Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart, das zu seinen bekanntesten Werken gehört. Klanglich harmonisch aufeinander abgestimmt spielte das Ensemble den Walzer aus „Maskerade“ von Aram Chatschaturjan, arrangiert von dem Flötisten und Pianisten Tobias Scheuer für fünf gleichberechtigte Flötenstimmen mit Klavierbegleitung.
Astor Piazzollas „Sensuel“ verbindet traditionelle Tango-Elemente mit Elementen aus der klassischen Musik und Jazz, beeindruckend vorgetragen von Wolfgang Köbler an der klassischen Gitarre, der mit „Farewell“ von Sergio Assad eine melancholische, fast meditative Stimmung auf seinem Instrument erzeugte.
Mystisch startete das Schlagzeugensemble um Stefan Holzer mit den jungen Percussionistinnen Paula Bessala und Beatrix Pawlak und dem seit kurzem mitwirkenden Rio-Constantin Malz mit „African Wind“ und transportierten auf ganz eigene Weise Klänge und Rhythmen Afrikas in die Kirche – das Publikum wippte begeistert mit. „Pole Position“, ein energiegeladenes Ensemblestück für vier kleine Trommeln zeigte die gesamte Vielfalt des Schlagzeugspiels, wobei auch die Stöcke der Mitwirkenden eingebunden wurden, das mit viel Beifall und Begeisterung goutiert wurde.
Last but not least kam das Saxophonregister zum Zuge. Mit „Funky Sax“ von Philippe Geiss, bekannt dafür, Genres wie Jazz, Funk und Klassik zu verschmelzen und „Ave Verum Corpus“ von Wolfgang Amadeus Mozart konnte die ganze Saxophonfamilie vom Sopran- bis zum Baritonsax mit der ganzen Bandbreite vom funky Groove bis zur klassisch geistlichen Musik gezeigt werden.
Das von Thomas Biel einmal mehr top vorbereitet und einstudierte Gesamtorchester brachte mit „Porgy and Bess“ von George Gershwin und dem berühmten „Summertime“ den Süden der USA in die Lutherkirche und zeigte die ganze Palette an instrumentalen Klängen im Wechselspiel zwischen Klarinetten, Trompeten, Posaunen und tiefem Blech.
Der Swing von Glenn Miller und seinem Orchester wurde von der Stadtkapelle Bruchsal mit einem Medley seiner bekanntesten Stücke wie „In the Mood“ und „Pennsylvania 6-5000“ mit fein abgestimmtem und nuanciertem Spiel in den kirchlichen Raum transportiert.
Nach langanhaltendem Applaus und Zugaberufen wurde das geneigte Publikum mit dem traditionellen und von Warren Barker arrangierten „Danny Boy“ und einem beseelt gespielten „Guten Abend, Gute Nacht“ in die Nacht verabschiedet. RaRü