Am Do., 13.03.2025 besuchte Moses Sikona die Grundschülerinnen und Grundschüler der LUS, die sich gespannt alle zusammen in der Aula versammelt hatten.
Moses leitet den Verein Naretoi in Kenia. In Deutschland wurde ebenfalls ein Verein Naretoi gegründet, und zwar von Frau Heike Längle und Birgit Faas aus Wiernsheim, beide übrigens ehemalige Schülerinnen der LUS.
Naretoi e. V. wurde im Jahr 2010 als gemeinnütziger Verein mit Sitz in Deutschland gegründet. Zur Durchführung der Projekte wurde im Jahr 2014 vor Ort, gemeinsam mit dem kenianischen Projektteam, die Naretoi-Kenya CBO ins Leben gerufen.
Durch das Patenprogramm im Schülerprojekt wird bedürftigen Kindern aus der Gemeinschaft der Massai Zugang zu Bildung verschafft. Kinder, die nicht zur Schule gehen, bleiben in der Tradition gefangen und können am gesellschaftlichen und globalen Wandel nicht teilhaben. Der Verein fördert die Basisausbildung an staatlichen Schulen, damit die Kinder den Kreis aus Analphabetismus und Armut durchbrechen. Nach der schulischen Ausbildung werden sie bei weiteren Qualifizierungsmaßnahmen, wie Collegekursen oder beim Universitätsstudium unterstützt.
Seit Beginn dieses Schuljahrs hat die LUS in Kooperation mit dem Förderverein die Patenschaft für zwei Kinder übernommen. Lemomo, das Patenkind der Grundschule, ist 8 Jahre alt und lebt in einer Massai-Familie, die sehr stark in den Traditionen verwurzelt ist. So ist sein Vater außer mit Lemomos Mutter noch mit zwei weiteren Frauen verheiratet, die ebenfalls weitere Kinder haben. Keiner der Erwachsenen hat eine Schulbildung und ein festes und geregeltes Einkommen. Lemomo kann durch unsere Unterstützung seit Januar 2025 (das Schuljahr in Kenia beginnt immer im Januar) die zweite Klasse der Molibany Primary School besuchen.
Linet, das Patenkind der Realschule ist ein 13-jähriges Mädchen. Bisher hat ein kenianischer Pastor die Schulbildung von Linet in der Primary School finanziell unterstützt. Für den Besuch der weiterführenden Schule kann er aber nicht aufkommen. Durch unsere Patenschaft kann Linet die Talek Comprehensive School besuchen, die allerdings 140 Kilometer von Linets Heimatort entfernt ist. Linet ist im Internat untergebracht. Das bedeutet, sie bekommt dreimal am Tag etwas zu essen, sie hat einen Tisch, einen Stuhl und Licht, um Hausaufgaben zu machen und sie kann nachts in einem eigenen Bett schlafen.
Moses Sikona hat unseren Kindern der Grundschule viel über Kenia, den Alltag der Massai-Familien und auch über deren Schulbesuch erzählt.
Für uns in Deutschland ganz ungewöhnlich, dass es ein Privileg und ein großer Vorteil ist, wenn man eine Schule besuchen darf.
Natürlich ging es auch um die wilden Tiere in den Dörfern, den beschwerlichen Schulweg und den Alltag der Kinder. Moses Sikona beantwortete viele aufkommende Fragen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei ihm und natürlich auch bei Birgit Faas und Heike Längle fürs Dolmetschen und die Organisation des Besuchs.
Die LUS finanziert die beiden Patenschaften dadurch, dass jeweils 10 % der Einnahmen aus Elternbewirtungen der Grundschule zu besonderen Anlässen (Einschulung, Anmeldung etc.) als auch der Pausenbewirtungen der Realschulkassen jeweils montags an den Förderverein fließen. Der Förderverein der LUS übernimmt dann die finanzielle Abwicklung mit dem Verein Naretoi e.V.
Schön ist, dass wir weiter in engem Kontakt mit dem Verein Naretoi stehen und somit aus erster Hand auch erfahren, wie es unseren Patenkindern Lemomo und Linet geht.