
Nach dem Hitze-Wochenende Anfang September 2024 passte in diesem Jahr alles wunderbar für ein gelungenes Fahrerfest. Die angenehmen Temperaturen und vielleicht auch das Wissen um die besondere Fahrerfest-Atmosphäre lockten viele Zuschauerinnen und Zuschauer auf das Vereinsgelände beim Buchtzigsee.
Der Samstagnachmittag startete wieder mit dem Fahrwettbewerb der erfahrenen Gespannfahrer. 16 Mal hieß es „Start frei“ für die Einspänner und Zweispänner, die nebst flottem Tempo und fehlerfreiem Passieren der Kegeltore auch zwei Aufgaben mit zusätzlicher Herausforderung meistern mussten. Die Einspännerwertung entschied Naiara Steindorff mit „Flitzeshetty“ Murphy für sich, bei den Zweispännern gewann Mara Kisch, ebenfalls mit zwei Shettys vor der Kutsche. Nichtsdestotrotz fuhren auch die „Großen“ Spitzenzeiten und boten mit der Siegerehrung ein tolles Bild auf dem Fahrplatz. Der offiziellen Festeröffnung mit Fassanstich schlossen sich zwei gefahrene Schaubilder an, und Fahrlehrer Andreas Müller stellte mit dem „Fahren vom Boden“ vor, welche Grundlagen der Fahrausbildung generell wichtig sind. Die fünf Pferd- und Menschpaare absolvierten auch diesen Parcours bestens. Dem gemütlichen Ausklang folgte eine für einige doch recht kurze Nacht, für die Vorbereitungen am Sonntagvormittag waren aber alle rechtzeitig wieder munter.
Sonnenschein, Festschleife und der obligate Bügeltrunk erwarteten die Teilnehmenden von Sternritt und Sternfahrt. Auszeichnungen gab es für die größte Gruppe, die weitesten Anreisen und die Jüngsten auf dem Pferderücken. Die Segnung für Mensch und Tier erfolgte in diesem Jahr durch Militärdekan Weber, der die richtigen Worte fand für die anwesenden Zwei- und Vierbeiner. Auch in diesem Jahr untermalten die Alphornbläser die Zeremonie.
Pünktlich startete das Schauprogramm, und das war in diesem Jahr wirklich gespickt mit Höhepunkten. Die Fahrquadrille unter Leitung von Friederike Janssen eröffnete den Nachmittag mit drei Einspännern und drei Zweispännern und holte sich den verdienten Applaus ab. Gefordert war dann der Parcoursdienst für den ersten Aufbau zum beliebten Teamwettbewerb Jump & Drive & Bike. Vier Teams mit jeweils einer Springreiterin, einem Kutschengespann und zum Abschluss Fahrradfahrer lieferten sich ein spannendes Rennen um die beste Zeit und die Zuschauer feuerten die Akteure kräftig an. Eine Springgymnastik mit erläuternden Worten brachte auch diese Pferdesportart dem Publikum näher. Jeannine Weiss aus Durmersheim (sozusagen ein Stammgast am Fahrerfest) präsentierte eine Dressurkür, einen gerittenen Pas de deux mit ihren Islandpferden zeigten Kira und Reka Rosenhahn und sie demonstrierten auch, wie bequem die Gangart Tölt ist. Und dann wurde es ganz still rund um den Fahrplatz. Tobias Breite zog mit zwei Noriker Pferden ein, ihr „Arbeitsmaterial“, Baumstämme, brachten sie schon gleich mit. Erst einmal die beiden Kolosse kurz alleine stehen lassen zum Headset einrichten, und dann werden mehr als eineinhalb Tonnen Pferd mit wenigen ruhigen Anweisungen zentimetergenau geführt und das Holzrücken von der besten Seite gezeigt und kommentiert. Man hätte die buchstäbliche Stecknadel fallen hören können. Dass die Pferde so perfekt auf Stimme ausgebildet sind, durften zwei Zuschauerinnen gleich selber ausprobieren. Die quirligen Hunde vom Canis Club Malsch sorgten beim Hoopers wieder für etwas mehr Tempo, eine willkommene Bereicherung des „Pferdeprogrammes“. Zum krönenden Abschluss wurden zunächst die Jagdhornbläser Hubertus aus Malsch mit dem Planwagen auf den Platz gefahren. Sie umrahmten musikalisch das Schlussschaubild mit zwei Tandemanspannungen, gefahren von Friederike Janssen und Andreas Müller, gewohnt perfekt moderiert und erläutert von Sprecher Ewald Heinen. Tobias Breite fuhr gar mit seinem imposanten Viererzug ein, und dass 16 große Hufe auch einen Rasenplatz zum Beben bringen können, wissen wir jetzt auch. Dem Spiel der Jagdhornbläser war mitnichten anzumerken, dass der Fahrtwind ganz schön nahe an ihnen vorbeirauschte.
Außerhalb des Fahrplatzes hatten die Verpflegungsteams am Getränkestand, in der Küche und in der Cafeteria mit ihren jeweils Verantwortlichen alle Hände voll zu tun und durften verdientermaßen ihr Lob entgegennehmen. Auch das Ponyreiten mit Familie Nell und Unterstützung sowie die Kutschfahrten mit Martin Breunig, Uwe Dittrich und Christian Bayrhof wurden rege genutzt.
Die Kutschenfreunde bedanken sich herzlich beim DRK OV Bruchhausen, der Freiwilligen Feuerwehr, Abt. Oberweier, dem Fotografen Reiner Huber sowie den vielen fleißigen Helferinnen und Helfern vor, während und nach dem Fest.
Und insbesondere bedanken wir uns bei unseren Festbesucherinnen und Festbesuchern, denn Ihre Anwesenheit und Begeisterung ist der Ansporn für unsere Arbeit.
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