Blattwerk im Garten nutzen
Mit dem Herbst fallen nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Blätter! Laub wird wieder mühsam von Wegen, Zufahrten und aus Hausgärten entfernt und über Biotonnen und am Bauhof entsorgt. Der NABU hingegen plädiert dafür, einen Teil des Laubes im Gartenbereich zu belassen. Selbstverständlich sollte Laub, das auf Wegen und Zufahrten ein Unfallrisiko darstellen kann, entfernt werden - doch kann es häufig im eigenen Gartenbereich sinnvolle Verwendung finden.
Auf Stauden- oder Gemüsebeete aufgebrachter Laubmulch schützt die Wurzelbereiche vor Frostschäden, verbessert das Bodengefüge, führt dem Boden neue Nährstoffe zu und dient als winterlicher Rückzugsraum für unzählige Kleintiere.
Auch ist es zu empfehlen, das Laubwerk von Blühstauden noch über den Winter stehenzulassen. Viele Insekten überwintern in verschiedenen Entwicklungsstadien im alten Laub und erwachen erst im Frühjahr zu neuem Leben. Dann kann der Rückschnitt immer noch erfolgen. Zudem ist auch hier das alte Laubwerk ein guter Winterschutz für den Wurzelballen.
Kompostiert können Blätter vielseitig verwendet werden und so im Kreislauf des Gartens verbleiben. Allerdings eignet sich Eichenlaub aufgrund sehr langer Umsetzungszeiten weniger zur Kompostierung und auch das Laub von Kastanien, die von der Minimiermotte befallen sind, sollte nicht kompostiert werden. Dagegen kann Laub von Birnbäumen, die vom Birnenrost befallen waren, problemlos genutzt werden, weil der Birnenrost gar nicht im alten Laub überwintert, sondern auf Wacholderbüschen, die gerne in Gärten angepflanzt werden.
Grundsätzlich ist jeder mit einer Laubschicht bedeckte Quadratmeter Boden ein Plus für die Natur im Garten. Bodenlebewesen werden so vor harten Frösten geschützt und zahllose Kleintiere überwintern direkt in der wärmenden Laubschicht. Nicht umsonst wühlen Amsel & Co. unermüdlich im Laub vom letzten Herbst herum - sie finden dort wertvolle Nahrung in der kalten Jahreszeit.