Gemeinderat dämpft Kosten für KiTa-Beiträge
Weil die Tarife für die Betreuungskosten in den Forster Kitas – insbesondere in den U3-Ganztagsgruppen – zu den teuersten in der Region zählen, hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 20.11.2023 den Kostenzuschlag von 100% - verursacht durch einen in dieser Gruppe doppelten Personalansatz - auf 50 % reduziert. Insoweit hat das Gremium auch den Verwaltungsvorschlag angenommen. Dadurch vermindert sich der Tarif für Kinder unter 3 Jahren bei einer wöchentlichen Betreuungszeit von 39 Std. um mindestens 130 € auf 572 € bei einer Einkindfamilie (bei einer Zweikindfamilie auf 423 €) und um mindestens 153 € auf 666 € bei einer wöchentlichen Betreuung von 45,5 Std. (bei einer Zweikindfamilie auf 495 €).
Der von den Landesverbänden vorgeschlagenen Erhöhung aller Beiträge um 8,5 % hat der Gemeinderat mit den Stimmen der CDU-Fraktion eine Absage erteilt und anstatt zum 1.9.2023 eine Erhöhung von 5 % erst zum 1.1.2024 beschlossen. „Damit nähern wir uns den Tarifen der Umlandgemeinden, die wie beispielsweise die Stadt Bruchsal eine Erhöhung um 8,5% oder Bad Schönborn eine Erhöhung um 6,5% beschlossen haben“, so der Fraktionsvorsitzende Manfred Häffner. „Allerdings sind wir noch nicht am Ende unserer Zielsetzung, die Tarife anzupassen und mehr Transparenz zu schaffen. Wir werden uns weiterhin um die Analyse der Betriebskosten kümmern, um zusätzliche Einsparpotenziale zu erkennen. Ein erster Schritt zur Dämpfung der Beiträge ist vollzogen“.
Allerdings komme man sachlich nur weiter, wenn Vergleichbares miteinander verglichen werde. Dazu ein Beispiel: der Tarif GT lang Ü 3 (45,5 Std. wöchentlich, Einkindfamilie) von Forst kostet z.Zt. 409 € im Monat – gerechnet auf 11 Monate. Auf 12 Monate gerechnet ergibt sich ein Betrag auf 375 €. D.h. verglichen mit einer Gemeinde, die auf 12 Monate rechnet, liegen wir bei 375 € und nicht bei 409 €.
Außerdem gilt nach wie vor, dass 20% der Gebühren seitens der Elternschaft getragen werden sollen. Durch den aktuellen Beschluss hat sich Forst hier - wie bereits ein Jahr zuvor - weiter entfernt. Auf Dauer werden wir nicht umhin können, Anpassungen in dieser Richtung vorzunehmen. Daher könnte eine anderer zu prüfender Aspekt das Beitragssystem sein. Aktuell richtet sich der Beitrag nach der Anzahl der Kinder in einer Familie unter 18 Jahren. So zahlt z.B. eine Familie den günstigeren Beitrag einer Zweikindfamilie, auch wenn nur noch ein Kind in der KiTa und das andere schon in der Schule oder Ausbildung ist. Eine Alternative könnte sein, dass der vergünstigte Beitragssatz nur greift, wenn beide Kinder gleichzeitig in der Kita sind.
Insgesamt darf man nicht übersehen, dass durch die tariflichen Verbesserungen der pädagogischen Fachkräfte die Bildungsarbeit in den Einrichtungen nicht nur eine Aufwertung erfahren hat, sondern damit auch erhebliche Kostensteigerungen verbunden sind.
Für die CDU-Fraktion:
Manfred Häffner, Monika Mohr, Martin Böser, Matthias Sparn, Rainer Wagner, Timo Obhof, Heinrich Schumacher