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Blühpflanzen, Insekten und Vögeln zuliebe: Umweltbüro ruft zum mähfreien Mai auf

Das Umweltbüro des Gemeindeverwaltungsverbandes Donaueschingen unterstützt die Aktion des NABU Baden-Württemberg. Bürger sollen Rasenmähern und Rasentrimmern...
Eine Furchenbiene sammelt auf einem Gänseblümchen Nektar.
Eine Furchenbiene sammelt auf einem Gänseblümchen Nektar.Foto: NABU BW/Sabine Holmgeirsson

Das Umweltbüro des Gemeindeverwaltungsverbandes Donaueschingen unterstützt die Aktion des NABU Baden-Württemberg. Bürger sollen Rasenmähern und Rasentrimmern im Mai eine Pause gönnen. Davon profitieren nicht nur Wildpflanzen, Insekten und Vögel. Wir geben fünf Tipps für mehr Artenvielfalt und weniger Arbeit im Garten!

Donaueschingen - Weg vom englischen Rasen hin zu mehr Blühwiesen: Das ist das Ziel der Aktion "Mähfreier Mai" des NABU Baden-Württemberg, die auch das Umweltbüro Donaueschingen unterstützt. „Statt eines perfekten Golfrasens winken bunte Blumenteppiche – ganz ohne Arbeit“, sagt NABU-Gartenexpertin Aniela Arnold. Sie ruft zum Mitmachen beim mähfreien Mai auf. Hintergrund der Aktion ist, dass auf selten gemähten Grünflächen schnell Gänseblümchen, Löwenzahn, Gamander-Ehrenpreis oder die vielfarbigen Zaunwicke einwandern. Davon profitieren Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge, die an den Blüten Nektar tanken. „Machen Sie den Selbsttest und werden Sie Teil der aus England stammenden Bewegung“, rät die Gartenfachfrau. Darüber freut sich auch die Donaueschinger Nachbarschaft, wenn es summt und zwitschert, statt dröhnt und nach Benzin stinkt.

Es gibt viele gute Gründe, einfach mal nichts zu tun und den Blumen beim Wachsen zuzuschauen, denn die Biodiversität ist bedroht. Flächen, auf denen sich die Natur austoben darf, sind dringend gesucht. Die Aktion appelliert an Geduld und Gelassenheit im Garten, was von der Natur mit Vielfalt belohnt wird. Im besten Fall ist der Mähstopp im Mai nur ein Auftakt und die Flächen werden auch anschließend nur selten gemäht oder nur dort, wo Fußwege gebraucht werden.

Fünf praktische Tipps zum Mitmachen:

1. Wachsen lassen statt kurzhalten

Wer den Rasen wachsen lässt, kann dort bald Gänseblümchen, Günsel oder Gundermann finden. Diese Wildpflanzen wandern häufig von ganz allein ein und ziehen Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge magisch an.

2. Blühinseln statt Rasenmonotonie

Statt flächendeckend zu mähen, kann man Wege und Ränder kurzhalten. Das wirkt aufgeräumt und lässt Platz für blühende Bereiche. Diese können zwei bis dreimal jährlich mit der Sense geschnitten werden – am besten zeitversetzt, damit Insekten Rückzugsorte finden. Das Mähgut stets entfernen, weil zu viele Nährstoffe die Vielfalt ersticken.

3. Wilde Ecken stehen lassen

Brennnesseln im Garten wachsen lassen? Unbedingt, denn sie sind wichtiges Futter für die Raupen von wunderschönen Tagfaltern wie Tagpfauenauge und Kleinem Fuchs. Wer etwas Wildnis im Garten duldet, schafft dort Lebensräume für Schmetterlinge, die sich an den Pflanzen verpuppen und überwintern.

4. Vogelfutter aus dem Garten

Fast alle Gartenvögel verfüttern proteinreiche Insekten an ihren hungrigen Nachwuchs. Wer durch seltenes Mähen Insekten schützt, hilft damit auch den Vögeln. Doch auch Sämereien sind gefragt: Gimpel fressen neben Insekten kleine Sämereien wie Brennnesselsamen. Der Grünfink pickt Samen von Gräsern und Kräutern, die er zum Teil an Nestlinge verfüttert. Der Distelfink ernährt seine Küken weitgehend mit Sämereien von Löwenzahn, Disteln, Kratzdisteln, Flockenblumen, auch Blattläuse sind willkommen. In selten gemähten Gärten wächst das Vogelfutter kostenfrei von selbst.

5. Vögel zählen im Mai

Blühflächen sind gute Plätze zur Vogelbeobachtung. Die bundesweite „Stunde der Gartenvögel“ vom 9. bis 11. Mai 2025 lockt wieder Vogelbegeisterte in ganz Deutschland nach draußen. Wer vorher seltener mäht, hat beste Chancen auf gefiederte Besucher. Eine Stunde lang werden die Vögel gezählt, auch in den Städten und Dörfern Baden-Württembergs. Die Vogelzählung ist ein Gradmesser für den Zustand der Gärten. Wo Kräuterwiesen sprießen und Gebüsche als Verstecke vorhanden sind, geht es den Vögeln besser. Auf Schotter, Kies und an Steinstelen gibt es weder Nahrung noch Brutplätze. Weitere Infos zur Vogelzählung: www.NABU-BW.de/sdg

Ein Hausrotschwanz hat sich in einer Blumenwiese ein Insekt geschnappt, wichtige Nahrung für seinen Nachwuchs.
Ein Hausrotschwanz hat sich in einer Blumenwiese ein Insekt geschnappt, wichtige Nahrung für seinen Nachwuchs.Foto: NABU BW/Frank Derer
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