Ein Vierteljahr vor Kriegsende wurde am späten Abend des 2. Februar 1945 der südliche Teil Neuthards durch einen Bombenangriff der britischen Luftwaffe zerstört.
Um 23.05 Uhr wurde Fliegeralarm gegeben, sodass sich die Menschen in ihren Kellern in Sicherheit brachten. Nachdem am Abend britische Aufklärungsflugzeuge für die nachfolgenden Bomber Zielmarkierungen (sog. „Christbäume“/Leuchtkugeln) gesetzt hatten, die eigentlich der Bombardierung Karlsruhes gelten sollten, wurden diese durch den starken Südwestwind in nordöstliche Richtung abgetrieben. Das Bombergeschwader folgte ab 23.25 Uhr bis 23.45 Uhr den Leuchtmarkierungen und bombardierte demzufolge den Landstrich nördlich von Karlsruhe, hauptsächlich die Dörfer Staffort, Büchenau und Neuthard. Die eingesetzten „Avro-Lancaster B1“-Flugzeuge waren mit Luftminen und Brandbomben bestückt. Die Luftminen zerstörten Gebäude und die Brandbomben richteten eine Feuersbrunst an, die nicht löschbar war.
In Neuthards Süden wurden fünf Wohnhäuser und 30 Scheunen mit Stallungen in diesen 20 Minuten zerstört. Die Menschen hatten sich in Neuthard gut geschützt. Eine Tote war zu beklagen: Luise Münch, die von einer Brandbombe getroffen wurde.
In Büchenau starben bei diesem Bombenangriff 12 Menschen und 50 Anwesen wurden zerstört, einschließlich Kirche. In Staffort kamen 16 Menschen ums Leben und das Dorf wurde zu zwei Drittel zerstört. Opfer des Bombenangriffs wurden auch zwei deutsche Soldaten, die auf dem Durchmarsch zum Westwall waren, und sieben britische Soldaten eines abgeschossenen Lancaster-Flugzeugs, das zwischen Staffort und Büchenau abgestürzt war.