Stadt Waiblingen
71336 Waiblingen
Tiere, Natur & Umwelt

Buchsbaumzünsler

Buchsbaumzünsler nicht mit Gift bekämpfen. Kahlgefressene Buchsbäume im Garten sind momentan ein großes Ärgernis. Schuld daran ist die bis zu fünf...

Buchsbaumzünsler nicht mit Gift bekämpfen. Kahlgefressene Buchsbäume im Garten sind momentan ein großes Ärgernis.

Schuld daran ist die bis zu fünf Zentimeter große Raupe des Buchsbaumzünslers, eines Schmetterlings mit weißen Flügeln, die braun umrandet sind. Die Raupe des aus Asien stammenden Schmetterlings ernährt sich ausschließlich von den Blättern des namensgebenden Gehölzes. Massenimporte von Buchsbäumen aus China sind der Grund für sein jetziges Auftreten bei uns. Was kann man nun tun, um seine Buchsbäume vor der nimmersatten Raupe zu schützen? Man kann die Raupen auch händisch absammeln. Besser ist es aber, die Falter selbst zu fangen. Das ist mit geeigneten Fallen und den zugehörigen speziellen biologischen Duftstoffen leicht möglich. Die Falter fliegen förmlich darauf. Und das ganz ohne Gift! Es sollte beachtet werden, dass keines der giftigen Mittel, die für Privatgärten zugelassen sind, längerfristigen Schutz gegen den Zünsler bietet. Solange in irgendeinem Garten nur ein paar der Raupen überleben, ist es so gut wie sicher, dass Buchsbäume wieder besiedelt werden. Zudem können Vögel und Bienen sterben, die mit dem Gift – beispielsweise durch Nahrungsaufnahme – in Berührung kommen. Gerade aber Spatzen sind fleißige Helfer, da sie mit Vorliebe die Raupen aus den Sträuchern picken. Sperlinge verpflegen ihren Nachwuchs ausschließlich mit eiweißreicher Insektennahrung. Wer also seinen Garten naturnah gestaltet und auch mal ein Wasserschälchen für durstige Vögel herausstellt oder einen Nistkasten aufhängt, bekommt Unterstützung beim Absammeln der Zünslerraupen. Oft kann man Kohlmeisen beobachten, die gelernt haben, diese Raupen zu fangen. Weil die Büsche oft sehr dicht gewachsen sind, haben es die Vögel aber auch nicht leicht. Bei starkem Befall macht eine Spritzung mit Bacillus thuringiensis Sinn. Das ist ein Bakterium, das vor allem im Boden, aber auch an Pflanzen und in Insektenkadavern gefunden werden kann. Die von dem Bakterium produzierten Bt-Toxine werden zur biologischen Schädlingsbekämpfung in der Land- und Forstwirtschaft und in der Bekämpfung von krankheitsübertragenden Stechmücken eingesetzt. Die Raupen fressen davon, was diesen nicht bekommt. Das Mittel ist nur für die Raupen tödlich. Andere Insekten werden nicht geschädigt. Zudem baut sich das Mittel vollständig biologisch ab. Mit Sicherheit wird sich der Buchsbaumzünsler bei uns weiterverbreiten. Aus eigener Kraft bewegt er sich mit einem jährlichen Radius von etwa fünf Kilometern. Da die Buchsbaumpflanzen jedoch auch verkauft und transportiert werden, haben die Raupen als blinde Passagiere die Möglichkeit, sich rascher weitläufig zu verbreiten. Den Buchsbaum gibt es übrigens nicht nur in Gärten, sondern auch als Wildpflanze in freier Natur. Ein Schwerpunkt der natürlichen Verbreitung liegt in Baden-Württemberg an den Südhängen des Hochrheins bei Grenzac.

Erscheinung
Mitteilungsblatt Bittenfeld – Stadt Waiblingen
NUSSBAUM+
Ausgabe 19/2025

Orte

Waiblingen

Kategorien

Panorama
Tiere, Natur & Umwelt
von Stadt Waiblingen
08.05.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto