Jedes Jahr erinnern acht Einrichtungen in Hirschberg gemeinsam an die Bücherverbrennung vom Mai 1933, als die Nationalsozialisten unliebsame Werke öffentlich verbrannten und Berufsverbote verhängten. Während in den Anfangsjahren der Veranstaltung vor allem Texte aus den verbrannten Büchern gelesen wurden, widmet sich die Gedenkreihe inzwischen wechselnden Berufsgruppen. In diesem Jahr steht das Schicksal von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Mittelpunkt. Drei ausgewählte Biografien werden durch Lesungen vorgestellt und von Pianist Jens Schlichting musikalisch begleitet.
Nach der Machtergreifung 1933 begann die NS-Regierung mit der Gleichschaltung der Wissenschaft, indem sie politische Säuberungen durchführte und Wissenschaftler zur Anpassung zwang. Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums führte zur Entlassung jüdischer und oppositioneller Dozenten, was die Universitäten besonders hart traf. Viele Wissenschaftler flohen ins Ausland, Zurückgebliebene erfuhren Repressionen oder wurden Opfer der NS-Gewalt.
Organisiert wird die Veranstaltung gemeinsam vom Arbeitskreis Ehemalige Synagoge Leutershausen, dem Förderkreis Olympia-Kino, der Gemeindebücherei Hirschberg, der Katholischen Öffentlichen Bücherei, dem Klavierstudio Hirschberg, dem Lernzentrum CAPiTO, dem Runden Tisch Asyl und der Volkshochschule Badische Bergstraße.
Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.