NABU - Gruppe Hessigheim
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Büffeteröffnung (3)

Das Buffet ist eröffnet Zu den Harten im Garten gehört definitiv der Zitronenfalter . Im Gegensatz zu Tagpfauenauge oder Kleinem Fuchs verkriecht...
Zitronenfalter
ZitronenfalterFoto: NABU

Das Buffet ist eröffnet

Zu den Harten im Garten gehört definitiv der Zitronenfalter. Im Gegensatz zu Tagpfauenauge oder Kleinem Fuchs verkriecht er sich nicht in Höhlen oder Dachstühlen, wenn es kalt wird, sondern überwintert im Freien. Dort trotzt er selbst zweistelligen Minusgraden an der Unterseite eines Brombeerblattes, im Efeudickicht oder in Grasbüscheln. Das funktioniert, da Zitronenfalter zu Beginn der kalten Tage einen Teil ihrer Körperflüssigkeit ausscheiden und zudem über ein körpereigenen Frostschutzmittel verfügen.

Wie Aurorafalter gehören die gelb geflügelten Sechsbeiner zu den Frühlingsboten. Im März, gleich nach der Winterstarre, fliegen die zitronenfarbigen Männchen auf Brautschau nach einem der weißlich grünen Weibchen. Nach der Paarung legt die Falterdame ihre Eier für gewöhnlich an Faulbaum oder Kreuzdorn ab. Die grünen Raupen fressen sich an den Blättern dieser heimischen Sträucher groß, verpuppen sich und schlüpfen im Sommer als fertige Falter. Diese lieben vor allem rote und violette Blüten wie zum Beispiel die von Kratzdisteln, Blutweiderich und Karthäusernelke. Wer also Zitronenfalter im Garten haben will, pflanzt für den Nachwuchs am besten einen Echten Faulbaum. Der schnell wachsende Großstrauch blüht monatelang und mag es gerne feucht. An trockenen Standorten lässt sich alternativ ein Kreuzdorn ansiedeln, allerdings breitet sich wegen seiner vielen Ausläufer schnell aus.

Andere Sträucher eignen sich ebenfalls als Kinderstube für die Insekten, etwa Haselnuss, Weißdorn oder Heckenkirsche. Aber auch der Halbstrauch Färberginster und Salweiden. Ein wahrer Schmetterlingsmagnet ist die Schlehe, auch als Schwarzdorn bekannt. Sie dient über 100 Nachtfalterarten als Nektar- oder Raupenfutterpflanze. Auch der aus China stammende Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) hat zwar einige Fans unter den Faltern, nicht aber unter denjenigen, die die Tiere schützen wollen. Das hat nichts mit dem Gerücht zu tun, dass seine verführerisch duftenden Blütensubstanzen Schmetterlinge süchtig oder benebelt und damit zu leichter Beute für Vögel machen würden. Vielmehr geht es Naturschützern um den Fakt, dass der Schmetterlingsflieder zu den invasiven Arten gehört. Der Neophyt breitet sich schnell aus und bietet kein Larvenfutter. Stattdessen kann man heimische Stauden wie Blutweiderich, Echten Baldrian oder gewöhnlichen Wasserdost anpflanzen. Diese blühen ebenfalls spät und dienen zusätzlich noch als Futterpflanze für Raupen.

Erscheinung
Mitteilungsblatt Hessigheim
NUSSBAUM+
Ausgabe 16/2025

Orte

Hessigheim

Kategorien

Panorama
Tiere, Natur & Umwelt
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