Theater am Puls GmbH
68723 Schwetzingen
tap-Schauspieler*innen im Porträt

Christoph Kaiser: „Ließ mich nicht vom Traum abbringen"

In dieser Serie wird das Schauspielerteam des Schwetzinger „theaters am puls“ (tap) näher beleuchtet: Diese Woche im Rampenlicht: Christoph Kaiser.
Christoph Kaiser in "Extrawurst"
Christoph Kaiser in "Extrawurst"Foto: Böhm/tap

In dieser Serie wird das Schauspielerteam des „theater am puls“ (tap) näher vorgestellt. Diese Woche stellt sich der 60-jährige Christoph Kaiser aus Heidelberg den Fragen von Birgit Schillinger vom Freundeskreis. Einen großen Erfolg feierte Kaiser durch seine viel beachtete Rolle im Kinofilm „Schattenstunde“, hier spielt er den deutschen Literaten und christlichen Liederschreiber Jochen Klepper, der in jüdischer Mischehe lebte und sich 1942 gemeinsam mit seiner Frau und Stieftochter das Leben nahm, um seine Familie vor der Deportation zu bewahren.

„Schattenstunde“ gewann den First Steps Award 2021 in der Kategorie „Abendfüllender Spielfilm“ sowie einen schwedischen Publikumspreis. Christoph Kaiser, der vor 27 Jahren aus Berlin in den Rhein-Neckar-Kreis gezogen ist, spielt im tap zurzeit eine Hauptrolle in der Komödie „Extrawurst“. Und wird in einer neuen Produktion des tap ab Herbst auch wieder zu sehen sein.

Birgit Schillinger: Warum sind Sie Schauspieler geworden?

Christoph Kaiser: Ich stand bereits als Fünfjähriger auf der Bühne und liebte es schon damals, in andere Rollen zu schlüpfen. Meine Mutter unterstütze meinen Wunsch und somit bekam ich Gesangsunterricht, lernte Flöte und Akkordeon und trat einer Theatergruppe als Vierjähriger bei. Zudem war es auch der Wunsch meines Vaters, Schauspieler zu werden. Allerdings promovierte er in der Wissenschaft und spielte nur während seines Studiums Theater. Ich ließ mich bis heute nicht von meinem Traum abbringen, vielleicht auch für ihn ... wer weiß.

Schillinger: Wie sind Sie zum theater am puls gekommen?

Kaiser: Über Joerg Mohr, der damals noch „Stephge“, das junge Theater in Heidelberg, leitete. Wir haben bereits vor ca. 25 Jahren zusammen in der Heidelberger „Seitenbühne“ gespielt: „Messer in Hennen“.

Schillinger: Was war oder ist Ihre Lieblingsrolle?

Kaiser: Am Theater? Hier gab es viele schöne, herausfordernde Rollen. Sehr gern erinnere ich mich an die Rolle des Mattis aus „Ronja Räubertochter“. Auch die Rolle des Hook mochte ich sehr. Im Film die Rolle des Jochen Klepper im Film „Die Schattenstunde“.

Schillinger: Was ist das Besondere am tap?

Kaiser: Kann ich schlecht beschreiben, muss man erleben. Vielleicht beschreibe ich es so: Es ist „Handwerkskunst“, Kunst handgemacht, ohne etwas aufzusetzen. Die besondere Art und Weise, wie die Stücke umgesetzt werden. Das Zusammenspiel zwischen Ausstattung, Technik und Regie, die liebevolle Art des Freundeskreises und nicht zuletzt möchte ich die sehr professionelle Handhabe der Theaterkasse rund um den Kartenverkauf erwähnen: Karin Rubik schafft es immer wieder, alle zufriedenzustellen und trotz kurzfristiger Kartenrückgaben, Wartelisten, Umbuchungen, Kartensonderwünsche ein gut besetztes Haus zu gewährleisten.

Schillinger: Welche Engagements haben Sie sonst noch?

Kaiser: Gerade bereite ich ein Monologstück „Ein mittelschönes Leben“', Regie Joerg Mohr, für Schulen vor. Ich gebe Gewaltpräventionsworkshops an Heidelberger Schulen und stehe hin und wieder vor der Kamera.

Schillinger: Was sind Ihre Stärken und Schwächen?

Kaiser: Ich bin hartnäckig, manchmal zu emotional und gefühlsbetont.

Schillinger: Haben Sie sonstige Interessen oder Hobbys?

Kaiser: Ich fahre gern mit meinem Rad querfeldein durch den Wald und durch die Weinberge. Bin auch gern in meinem Garten und versinke in Gedanken, während ich dort arbeite. Sport mag ich auch: z.B. Yoga, Abfahrtsski, Judo, Inliner, Schlittschuh, Radfahren.

Erscheinung
Schwetzinger Woche
Ausgabe 16/2024

Orte

Schwetzingen

Kategorien

Bühne
Kultur
Theater, Kleinkunst & Comedy
von Redaktion Nussbaum
17.04.2024
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