Die Einrichtungsleitung ist erleichtert, wieder zum normalen Ausbildungsbetrieb zurückkehren zu können.
„Man hat sämtliche Praktika beendet“, erinnert sich der Vorstandsvorsitzende Alexander Schöck an den Beginn der Pandemie im Jahr 2020. Die Schulpartnerschaften mit den Eislinger Schulen wurden fast vollständig zurückgefahren. Zu groß war die Gefahr, dass Bewohner von Praktikanten angesteckt werden. Das Herunterfahren sei ganz schnell gegangen, so Schöck. Das Hochfahren der Programme dauere nun wesentlich länger.
Erste seit diesem Jahr können Praktikanten der Schulen den Pflegekräften wieder über die Schulter schauen. Wichtig sind die Praktika einerseits für die Interessenten. Sie können erfahren, ob der Pflegeberuf zu ihnen passt. Wichtig sind die Praktikanten jedoch auch für die Einrichtung. Oft folgen nach einem Praktikum Bewerbungen für eine Berufsausbildung oder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ).
Auszubildende aus dem Kosovo
Eine Folge der Pandemie waren ausbleibende Bewerbungen. Die Arbeit im Altenzentrum musste trotzdem weitergehen. Die Einrichtung hat an einem Projekt des Diakonischen Werks teilgenommen. Aus dem Kosovo kamen während Corona junge Menschen, die eine Ausbildung zum Altenpfleger absolvieren wollten. Für sie seien vor allem die ersten Tage schwer gewesen, erinnert sich Schöck. Sie mussten zehn Tage vor Ausbildungsbeginn in Quarantäne. Das Projekt habe sich aber bewährt, betont er.
Zwischen 25 und 30 Personen aus dem Kosovo hätten eine Ausbildung in St. Elisabeth begonnen. Die ersten würden ihre Ausbildung nun abschließen. Die meisten von ihnen bekämen auch ein Angebot zur Übernahme. Viele der Auszubildenden aus dem Kosovo legten in wenigen Jahren eine große Entwicklung hin, lobt Schöck. Viele seien ausgesprochen motiviert.
Es war aber nicht allein Corona, das Schwierigkeiten bei der Suche nach Auszubildenden bereitete. Ein Problem sei auch der knappe Wohnraum, berichtet Vorstand Alexander Scheel. Hinzu komme, dass es seit Jahren einen Trend zum Studium gebe, weg von den Ausbildungsberufen. Dabei biete der Pflegeberuf den Angestellten viele Vorteile. Bereits Berufseinsteiger bekämen nach der Ausbildung ein Grundgehalt von 3800 Euro. Über die Jahre und mit einigen Zulagen seien Gehälter um 5000 Euro möglich. Hinzu kämen planbare Schichten und bis zu 37 Urlaubstage pro Jahr. „Es sind gute Berufe“, fasst es Schöck zusammen. Nichtsdestotrotz sei es wohl einfach nicht „en vogue“ in der Pflege zu arbeiten, vermutet er.
Verschiedene Möglichkeiten
Die Wege in den Beruf sind vielfältig. Wer einen Hauptschulabschluss hat, kann nach der einjährigen Ausbildung zum Pflegerhelfer die dreijährige Ausbildung zum Altenpfleger beginnen. Wer einen Realschulabschluss oder Abitur hat, kann sofort mit der Pflegerausbildung beginnen. Wichtigste Voraussetzung für den Beruf sei Empathie. „Alles andere bekommt man beigebracht“, erklärt die Pflegedienstleiterin Athina Andreadou.
Im September beginnt das neue Ausbildungsjahr. Acht Auszubildende nehmen dann ihre dreijährige Ausbildung auf. Hinzu kommen vier bis fünf Mitarbeiter, die eine einjährige Ausbildung beginnen. Insgesamt arbeiten rund 340 Menschen in St. Elisabeth, 150 bis 180 davon in der Pflege. bra