Am 11. Februar feierten wir unser 14-jähriges Jubiläum vom St. Mary's Hospital. Dazu haben wir wieder ehemalige Patienten und arme Familien eingeladen. Das Fest begann mit einem Gottesdienst, dann wurde getanzt, gespielt und gut gegessen. Eine Mahlzeit mit zwei Fleischsorten, Gemüse und Chutney, danach Eis und auch noch ein Geschenk. 130 Kinder waren dabei. Eine große Freude für alle.
Bemerkenswert
Zwei ehemalige Dorfjungen in Bishnubati – eine Geschichte von echter Freundschaft
Boro und Bimul gehen als Kinder beide in eine Missionsschule. Als die Eltern erfahren, dass dort mit Stockhieben die Erziehung erfolgt, hat Bimuls Mutter ihn nach Hause geholt. Boros Onkel fand dies jedoch angemessen als Erziehungsmethode. Bimul kehrte ins Dorf zurück, arbeitete auf dem Feld und heiratete eine ebenfalls ungebildete Santal-Frau. Boro kehrte nach 12 Jahren Schule zurück ins Dorf, bemerkte, dass er keine Ochsen führen konnte und auch vom Reisanbau nichts verstand. So beschloss Boro im Dorf zu bleiben und etwas für die Bildung der Santal-Jungen zu machen, um seinen Vorsprung zurückzugeben. Bimuls Frau hat seine Abendschule besucht, ist mittlerweile staatlich angestellte Gesundheitshelferin. Bimuls Kinder haben die Schule bis Klasse 12 abgeschlossen, eine der Töchter studiert. Als Boro (mittlerweile promoviert) zu einem Seminar als Vortragender über Santal-Kultur und seine Geschichte eingeladen wird, nimmt er Bimul mit, der ebenfalls aus dem praktischen Leben über die Santal-Kultur berichtet. Dabei merkt er, wie die Zuhörer bei ihm ebenfalls applaudieren. Dann fliegen beide gemeinsam zurück. Für Bimul sein erster Flug – unvorstellbar als Dorfjunge. Boro hat ihn auf seinem Entwicklungsweg mitgenommen, Freundschaft, die den anderen beim Bildungsvorsprung nicht zurücklässt, sondern auch die Dorfgemeinschaft mitnimmt.
„Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25, 40)
MoGol
Kontakt: Shining Eyes e.V., Dr. Monika Golembiewski, E-Mail: monika.golembiewski@gmx.de, www.shiningeyes.de