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70771 Leinfelden-Echterdingen
Kommunalpolitik

Das Deutsche Spielkartenmuseum soll sich wandeln, von sehr teuer zu teuer. Wollen wir das wirklich?

Unsere Haltung zum Deutschen Spielkartenmuseum ist bekannt. Eigentlich eine Einrichtung des Landes, welches seit Jahren davon profitiert, dass LE die Verwaltung...

Unsere Haltung zum Deutschen Spielkartenmuseum ist bekannt. Eigentlich eine Einrichtung des Landes, welches seit Jahren davon profitiert, dass LE die Verwaltung und Pflege der Spielkarten übernommen hat, ja sogar über Spielkarten geforscht hat – und in diese Aufgaben und die nötige Infrastruktur sehr, sehr viel Geld gesteckt hat. Stadträtin Sabine Onayli und Stadtrat Jürgen Kemmner haben schon vielfach ihr Missfallen darüber zum Ausdruck gebracht, dass wir als Kommune diese Aufgabe des Landes samt einem Großteil der Kosten klaglos übernommen haben. Allerdings hatten wir keine Chance angesichts der Tatsache, dass in der Vergangenheit alle anderen im Gremium einen anderen Blick auf diese Angelegenheit hatten und immer wieder neue Konzepte mit viel Geld gefördert haben. Weil jetzt unser neuer OB diesen finanziellen Aufwand zu hinterfragen scheint, und die Stadt in eine handfeste finanzielle Krise geraten ist, gibt es wieder neue Überlegungen, wie wir künftig mit den Karten umgehen wollen. Nachlesen können Sie die Vorschläge in der Sitzungsvorlage, Sie finden diese auf der Homepage unter “Stadt/Stadtpolitik/Ratsinformationssystem”.

Wenn man weiß, dass die komplette Kulturförderung der Stadt ohne Spielkartenmuseum rund 400.000 Euro pro Jahr ausmacht, das Spielkartenmuseum alleine aber in den vergangenen Jahren jährlich mit rund 200.000 Euro an Personalkosten und Sachkosten für Veranstaltungen zu Buche geschlagen hat, plus Instandhaltung/Infrastruktur ebenfalls im höheren dreistelligen Millionenbereich, der fragt sich schon, wie diese Kosten zu rechtfertigen sind. Auch der vorliegende Kompromissvorschlag mit jährlichen Personalkosten von 60.000 Euro plus Sachkosten von ca. 20.000 Euro erscheint uns immer noch in keinem Verhältnis und viel zu hoch. Zumal mit dieser Aufgabe unser Team des Kulturamtes, das mit wenig Personal vielfältige Aufgaben stemmen muss, noch zusätzlich belastet würde. Erst vor Kurzem kam mit der Übernahme der Spielstätte der Mäulesmühle in städtische Verantwortung ein zwar richtig spannender, aber auch sehr arbeitsintensiver weiterer Aufgabenbereich dazu. Dieses Engagement trifft zweifellos auf das Interesse sehr vieler Menschen in unserer Stadt und auch im Umkreis. Es fördert junge Künstler*innen und ermöglicht ein breites Angebot an Kunst, Kultur und Subkultur, erreicht tatsächlich ein breites Publikum, auch viele junge Menschen. Dieses Interesse sehen wir bei den Spielkarten nicht. Und wir hinterfragen die massenhafte Integration von Kartenspielen vom Wert von gerade mal 5 Euro, die wir regelmäßig als Spende entgegennehmen und mit hohem Aufwand an Personal und Lagerraum „in die Sammlung integrieren“. Dies bemängelte nämlich auch nicht zum ersten Mal unsere Stadträtin Sabine Onayli bei der letzten Annahme von Zuwendungen, die im VKS der Form halber jedes Mal genehmigt werden muss. Noch haben wir uns keine abschließende Meinung gebildet, unsere Fraktion berät die Sitzungsvorlage am kommenden Montag in der öffentlichen Fraktionssitzung. Wir freuen uns über Ihre Meinung, gerne per E-Mail, über die sozialen Medien. Oder kommen Sie zu diesem oder anderen Themen in unsere öffentliche Fraktionssitzung, in der Regel montags 19 Uhr. Bitte anmelden für die bessere Planung, danke!



Erscheinung
Amtsblatt – Große Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen
Ausgabe 10/2025

Orte

Leinfelden-Echterdingen

Kategorien

Kommunalpolitik
Politik
Wählervereinigungen
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