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Das ist unsere Aufgabe: Not lindern, wo wir sie sehen.

Wir suchen: Wer braucht Hilfe im Dorf? Unsere Sozialarbeiterin sucht im Dorf nun nach Hilfsbedürftigen – rasch sehen wir: Ältere Menschen im...
Foto: MoGol

Wir suchen: Wer braucht Hilfe im Dorf?

Unsere Sozialarbeiterin sucht im Dorf nun nach Hilfsbedürftigen – rasch sehen wir: Ältere Menschen im indisch dörflichen Leben bleiben weitgehend unversorgt, wenn sie keine Kinder haben, die nach ihnen schauen. Wir finden eine Witwe, deren Sohn verstorben ist. Neben ihrer verfallenen Hütte wohnt ihre Schwiegertochter mit 3 Kindern, die ebenfalls um das Überleben kämpfen. Die Witwe hat nur Reis zum Essen, den sie in einem Laden für Arme (Ration Shop) für wenige Rupien kaufen kann. Tatsächlich bekommt sie eine Rente von 1.000 Rupien – das sind 11 Euro im Monat. Auch hat sie eine Anämie, die wir mit Tabletten behandeln können. Nun bekommt sie von uns wöchentlich einen Korb mit Gemüse, Eier, Sojabohnen, Linsen, Obst und Öl. Auch einen neuen Sari soll sie bekommen, da nur ein Fetzen Stoff um sie gewickelt ist.

Geduld ist gefragt …

Seit einem halben Jahr bemühen wir uns beim Registrieramt um einen Eintrag für eine Satzungsänderung unseres indischen Vereins. Der Antrag bleibt liegen und wird auf Nachfrage, stets „demnächst bearbeitet“. Wir haben die unsichtbaren Gebühren bisher nicht beglichen. Wir benötigen diese neue Satzung, um wieder einen Antrag beim Innenministerium zu stellen, das uns erlaubt, Geld nach Indien einzuführen. Bisher sind wir auf viel Goodwill angewiesen und besonders auf Gottes führende und treue Hand.

Dorf-Sprechstunde bei 39 Grad

Bei der Hitze sind die Dorfbesuche sehr schweißtreibend, jedoch immer schön und berührend. Wir sitzen im Schatten bei 39 Grad für die Untersuchungen und beobachten nebenbei die Kinder, die fröhlich und unbekümmert spielen, Radschlagen und lachen. Sie sind zufrieden mit sich und dem Wenigen, was sie zum Spielen haben. Daneben meckern die kleinen Ziegen und auch ein Mutterschaf macht sich an unserer Medikamententasche zu schaffen, schleckt dann durstig am Wassereimer, der für die verdreckten Wunden gedacht war. Auch der von uns betreute Leukämiepatient kommt und stellt seinen Enkel vor. Er sei etwas müde … Sein Hb liegt gerade mal bei 6 g %, damit bekommt er im Regierungs-Krankenhaus jedoch noch keine Bluttransfusion. Von uns bekommt er regelmäßig seine Chemotherapie.

Unsere TB-Patientin Tulushi

Tulushi, unsere Patientin, die vor 5 Monaten sterbenskrank zu uns kam, besuchen wir im Dorf, nachdem sie nun mit Medikamenten für ihre Lungen- und Bauchtuberkulose versorgt ist. Wir finden sie mit einem Lächeln und beschwingt bewegend vor. Glücklich über das neue Leben, das sie jedoch einen Preis gekostet hat. Nachdem sie erkrankt war, hatte ihr Ehemann sie mit ihrem 1-jährigen Kind zu ihren Eltern zurückgeschickt und wollte von da an nichts mehr von ihr wissen. Als wir sie in unserer St. Mary‘s Klinik behandelten und zur Diagnostik einige Tage nach Kalkutta schickten, war ihr Kind zu Hause an einem Durchfall erkrankt. Die Großeltern gingen zu einem Quakdoktor, der Medikamente verschrieb, damit waren die Großeltern zufrieden und gingen ihrer Arbeit auf dem Feld nach. Sie konnten nicht erkennen, wie ausgetrocknet das Kind war, das dann auch verstarb. So hat Tulushi durch ihre Krankheit sowohl den Ehemann als auch ihr Kind verloren! Es bleibt schwierig für die Menschen im Dorf mit Krankheiten und Familienproblemen umzugehen und Lösungen zu suchen … Man läuft einfach davon.

Fortsetzung folgt …

Foto: MoGol
Erscheinung
Fleiner Nachrichten
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Ausgabe 20/2025

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Soziales
von Shining Eyes e. V.
14.05.2025
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