Das LEADER Programm steht für eine stärkere Zukunft eines ländlichen Europas – so überschreibt die ELARD (European Leader Association for Rural Development) ihren Aufruf, sich der Petition anzuschließen. Gemeint ist, dass dieser EU-Fördertopf Gelder dafür bereithält, dass sich ländliche Gebiete mit nachhaltigen Projekten entwickeln können – und zwar in unterschiedlichen Handlungsfeldern und damit äußerst vielfältig in dem, was förderfähig ist. Derzeit ist geplant, das LEADER-Programm zu streichen bzw. nur noch als eine Art freiwilliges Unterprogramm der Landwirtschaft zu führen, mit dem Hinweis darauf, dass – kurz gesagt – die Landwirtschaft ja über andere Fördermöglichkeiten gestützt würde. Dagegen stemmt sich die Petition, die allen Einzelpersonen, Organisationen und politischen Entscheidungsträgern offensteht.
„LEADER zielt auf viel mehr als auf die Landwirtschaft“, erklärt Martin Wuttke, Vorstand von LEADER Heckengäu. „Wir fördern mit LEADER einen Inklusions-Spielplatz genauso wie eine Orgel für eine Begegnungsstätte, einen Wanderpfad genauso wie einen Stall. Wer sich die Projekte anschaut, die allein bei uns im Heckengäu in den vergangenen rd. 10 Jahren gefördert wurden, der staunt über die Bandbreite.“ In Zahlen waren es jedenfalls 160 Projekte, für die man rd. 6,06 Mio. Euro in die Region holen konnte.
LEADER ist ein Förderprojekt der Europäischen Union und steht für „Liaison entre actions de développement de l'économie rurale“. Stark verkürzt gesagt, geht es um die Entwicklung und Stärkung des ländlichen Raums. Das Heckengäu wurde 2015 als LEADER-Kulisse anerkannt und hat sich insgesamt drei Handlungsfelder gegeben: „Leben und Arbeiten auf dem Land in Einklang von Familie und Beruf“ – was den Ausbau eines aktiven Miteinanders und des ehrenamtlichen Engagements meint, aber auch Schwerpunkte setzt bei generationenübergreifenden Projekten oder auch Existenzgründungen. Von den 160 Projekten fielen 94 Stück in dieses Handlungsfeld, also knapp 60 %. 42 Projekte lassen sich dem HF 2 zuordnen („Kultur und Natur – naturnaher, ländlicher Erholungs- und Erlebnistourismus“) und 24 Projekte dem HF 3 („Nutzung, Pflege und Schutz von Landschaft und Natur“).
Auf europäischer Ebene läuft LEADER seit über 30 Jahren und unterstützt ländliche Gemeinschaften. Diese partizipative ländliche Entwicklung sollte auch weiterhin Teil der EU-Politik bleiben, so heißt es im Petitions-Aufruf. „Wir unterstützen diese Forderung“, so Wuttke. Wer sich anschließen und die Petition zeichnen möchte, findet sie auf www.elard.eu/petition_de/.