Seit der letzten Forsa-Umfrage der Robert Bosch Stiftung wissen wir, dass Schülerinnen und Schüler immer häufiger ohne Frühstück in die Schule kommen.
Die Bürgerstiftung, die Tafel Bruchsal und die Konrad-Adenauer-Schule haben zusammen das Projekt „Butterbrot“ ins Leben gerufen.
Die Schüler frühstücken gemeinsam vor Unterrichtsbeginn.
Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die aus unterschiedlichen Gründen zu Hause nicht mit einem Frühstück in den Tag starten können.
Lehrerin und Mitorganisatorin Miriam Krafft: „Das Frühstück ist das Sprungbrett in den Tag. Es ist unverzichtbar, um konzentriert und leistungsfähig zu sein. Das schaffen die Schüler nicht, wenn die letzte Mahlzeit das Abendessen vom Vorabend war.“
Zweimal in der Woche wird ab 7.10 Uhr von einer Lehrkraft und engagierten Schülerinnen der Klasse 8 ein Frühstücksbuffet aufgebaut. Das füllt nicht nur den Magen, sondern bietet den Schülerinnen und Schülern auch die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen.
Das Angebot ist vielfältig und kostenlos. Obst, Gemüse, Käse und Vollkornbrot stehen auf dem Speiseplan. Die Lebensmittel kommen vom Bio-Supermarkt Füllhorn und werden jeden Montag von der Tafel frisch in die Schule geliefert.
Das Angebot ist Bildungsarbeit und Gesundheitsfürsorge zugleich.
Miriam Krafft unterrichtet Alltagskultur, Soziales und Ernährung. „Viele Kinder und Jugendliche kommen nur noch mit Fertignahrung in Berührung. Beim Thema Ernährung fehlen den Schülern immer häufiger die Grundlagen.“
Waren es im ersten Durchgang zwölf angemeldete Schüler, so sind es im zweiten Jahr bereits 22 Anmeldungen.
Für Oliver Frowerk, Bereichsleitung Tafel, ist „Butterbrot“ eine Herzensangelegenheit: „Ich freue mich, dass das Projekt so gut angenommen wird. Armut im Klassenzimmer darf es nicht geben. Schulen sind der soziale Seismograf unserer Gesellschaft. Wir müssen sie im Blick haben und Rahmenbedingungen schaffen, die Chancengleichheit für alle ermöglichen, auch wenn es nur ein gemeinsames Frühstück ist.“