Der Aikidoka – also der Übende – betritt das Dojo (die Trainingshalle) mit einer Verbeugung. Damit zollt er dem Ort, dem Weg und den Menschen darin Respekt – jenen, die trainieren und lehren. Zu Beginn des Trainings knien sich alle – nach Graduierung geordnet – still nebeneinander und verbeugen sich gemeinsam: zum einen vor dem Bild des Begründers Morihei Ueshiba, zum anderen vor dem Lehrer.
Dieser Moment ist mehr als eine Geste. Er ist eine bewusste Unterbrechung des Alltags, ein Innehalten. Was uns außerhalb des Dojos beschäftigt – Stress, Tempo, Erwartungen – bleibt vor der Tür.
Das Training beginnt. Voller Konzentration, stiller Aufmerksamkeit und respektvoller Begegnung.
Aikido stammt aus Japan – einem Land, das heute für viele Gegensätze steht: hochdigitalisierte Metropolen, grell leuchtende Werbeschilder, Manga-Kultur, Hightech und Sushi auf kleinen Shinkansen-Zügen im Restaurant. Doch Japan hat auch eine andere Seite: eine tiefe, stille Ästhetik, geprägt von Achtsamkeit, Tradition, Einfachheit und der Suche nach innerer Harmonie.
Aus dieser Tradition sind die Kampfkünste hervorgegangen. Sie sind ein Gegenpol zur äußeren Lautstärke – ein Weg nach innen.
Wer neugierig ist, wie sich Aikido anfühlt, ist herzlich eingeladen, es einmal selbst im Dojo zu erleben.
Infos unter: www.aikido-korntal.de