Der Freibauer

Als Freibauer wurde im Mittelalter ein Bauer bezeichnet, der eigene Grundstücke besaß oder diese zumindest von einem Grundherren pachten konnte. Diese Freiheit besaßen die Leibeigenen oder Hörigen nicht. Dafür mussten die Freibauern ihrem Landesherrn Steuern leisten und zum Kriegsdienst zur Verfügung stehen.

Für Schachspieler ist der Freibauer eine Möglichkeit, die Partie zu gewinnen. Denn diesem Bauern steht kein gegnerischer Bauer gegenüber. Er kann auf seinem Weg zur Umwandlung (beim Erreichen der Grundreihe wird der Bauer durch eine andere Figur ersetzt) nicht vom feindlichen Bauern aufgehalten oder geschlagen werden. Im Endspiel kann ein entfernter Freibauer spielentscheidend sein, da der gegnerische König weite Wege zurücklegen muss und an anderer Stelle nicht verteidigen kann. Noch besser sind die verbundenen Freibauern, denn sie können sich gegenseitig Deckung geben und dadurch eine Stärke entwickeln, die selbst einem Turm überlegen sein kann.

Es gibt einige Schachvereine, die den „Freibauern“ in ihren Namen aufgenommen haben. Dies zeigt, wie bedeutend ein Bauer werden kann, der an sich den geringsten Wert unter den Spielfiguren besitzt.

Der nächste Schachabend der Bürgerstiftung findet am Montag, 3. Juni, um 19 Uhr im Haus der Bürger in Aldingen statt.