Der Anteil der Seniorinnen und Senioren (65 Jahre und älter) im Bundesgebiet und im Landkreis Freudenstadt beträgt rund 25 Prozent der Bevölkerung. Aufgrund der Demographie werden sich die Anteile in den nächsten Jahren noch stark nach oben verändern. „Durch diese Veränderungen rücken ältere Menschen immer mehr in den Fokus von Politik und Gesellschaft, und Fragen zu ihrer Lebenssituation gewinnen an Bedeutung“, teilte der Vorsitzende des Kreisseniorenrats Freudenstadt, Martin Zerrinius, in einer Pressemitteilung zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 mit. Gerade für Seniorinnen und Senioren stellt dies eine bedeutende Gelegenheit dar, ihre Stimme zu erheben und aktiv die Zukunft des Landes mitzugestalten. Sie stellen einen wesentlichen Teil der wahlberechtigten Bevölkerung dar. Ihre Anliegen, wie stabile Renten, ein gut ausgestattetes Gesundheitssystem und bezahlbare Pflege, soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz, Digitalisierung und die Zukunft der Sozialversicherungen haben großen Einfluss auf die politische Agenda. Jede Stimme trägt dazu bei, dass Themen, die älteren Menschen besonders am Herzen liegen, Gehör finden. Deshalb ruft der Kreisseniorenrat alle Wahlberechtigten auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. „Je höher die Wahlbeteiligung, desto größer auch die Chance, dass Demokratiefeinde keine große Anzahl an Parlamentssitzen bekommen“, betonte Martin Zerrinius mit Blick auf die vielen Demonstrationen gegen demokratiefeindliche Parteien, und erinnerte an die Wahlbeteiligung von 1972 mit 91,1 Prozent der Wahlbeteiligten.
Aufgrund der kurzen Zeit des Wahlkampfs war die Durchführung einer Podiumsdiskussion speziell mit Themen für Senioren zu kurz. Aus diesem Grund hat der Kreisseniorenrat Freudenstadt e. V. die Parteien bzw. die Abgeordneten im Wahlkreis Calw/Freudenstadt, von CDU, SPD, Grüne, FDP, AfD, BSW und Linke angeschrieben und um Antworten auf die Herausforderungen für die Menschen ab 60 Jahren ersucht. Die angeschriebenen Parteien bzw. Abgeordneten sind derzeit im Bundestag vertreten.
Geantwortet haben aber nur Saskia Esken (SPD), Klaus Mack (CDU), Thuy Nga Trinh (Grüne) und Jan Felix Stöffler (FDP). Die anderen Kandidaten haben sich nicht gemeldet. „Es ist bedauerlich, dass nicht alle Angeschriebenen bei der Vielzahl an künftigen Herausforderungen im Seniorenbereich uns eine Antwort gaben“, wird der Kreisvorsitzende zitiert.
Insgesamt 19 Fragen zu acht Themenfeldern umfasste der Fragenkatalog an die Kandidierenden. Dabei ging es um die Themen Existenzsicherung und Teilhabe gewährleisten; Rechte älterer Menschen stärken; digitale Teilhabe fördern, analoge Teilhabe sicherstellen; kommunale Altenhilfe stärken; bezahlbares und altergerechtes Wohnen ermöglichen; Barrierefreiheit und Mobilität sicherstellen; bedarfsgerechte Sorge und Pflege sichern und Engagement und Partizipation fördern.
Die ganzen Fragen und Antworten sind teils sehr umfangreich und können auf der Homepage des Kreisseniorenrats e. V. Freudenstadt, www. ksr-freudenstadt.de unter Bundestagswahl 2025 nachgelesen werden. Der Vergleich lohnt sich.