In der Ausgabe vom 5. Februar 2025 berichteten wir über die illegale Müllablagerung in Tschechien. Das sind ca. 500 t Schrott, darunter Rotorblätter von Windkraftanlagen (WKAs) und Glasfaser. Dieser Müll ist teilweise stark mit Giftstoffen belastet. Er stammt von einem Unternehmen in der Oberpfalz, das u. a. die Entsorgung von WKAs und Rotorblättern anbietet. Nun gibt es Neuigkeiten zu diesem Fall. Bereits seit Juni 2024 wurde der Schrott illegal in Tschechien abgeladen. Die Geschäftsführung der Oberpfälzer Entsorgungsfirma weist die Schuld von sich. Sie hatte einen tschechischen Subunternehmer mit der Abnahme des Mülls beauftragt. Behörden in Tschechien ermitteln nun gegen diese tschechische Firma. Das Zollfahndungsamt München gegen das Oberpfälzer Unternehmen, da dieses den Müll mutmaßlich falsch deklariert hat, um ihn günstiger entsorgen zu können. Der bayerische Umweltausschuss befürchtet, dass dieser Müllskandal die Beziehung von Deutschland und Tschechien trüben könnte. Seit Mitte Februar läuft das Rückholverfahren für den Müll. Bisher steht noch nicht fest, wer das bezahlt. Die Regierung der Oberpfalz geht davon aus, dass die beschuldigte Firma selbst die Kosten des Rücktransports tragen wird. Doch nun hat die Oberpfälzer Entsorgungsfirma Insolvenz angemeldet. Somit ist es fraglich, ob sie dafür aufkommt.
Quellen: BR24 Bayern: 11.03.25 Müllskandal in Tschechien:
Unternehmen weist Schuld von sich
BR24 Bayern: 25.03.25 Müllskandal in Tschechien:
Oberpfälzer Firma insolvent
Dieser Fall zeigt, dass ein Unternehmen schnell in die Insolvenz gehen kann, wenn etwas nicht nach Plan läuft. Für uns von Gegenwind Bergstraße ist es nicht nachvollziehbar, dass immer mehr WKAs gebaut werden; die Entsorgung dieses Problemmülls nach Abbau der WKAs jedoch noch nicht nachhaltig geklärt ist. Wie zuverlässig ist diese Technologie, bei der offenbar „windige“ Firmen beteiligt sind? Wer zahlt letztendlich die Rückbaukosten von WKAs in unserer Region, wenn der Betreiber kurz vor Ablauf der Betriebszeit insolvent wird? Wir appellieren daher an die Verantwortungsträger, sich nicht von den hohen Pachteinnahmen locken zu lassen, denn die Waldeigentümer (in unserem Falle Schriesheim, Dossenheim und Heidelberg) könnten plötzlich auf sehr hohen Kosten sitzen bleiben – neben einer zerstörten Landschaft und kaputten Waldflächen, die sich nie mehr regenerieren können.
Nächstes Treffen von Gegenwind Bergstraße am 10.04.25 um 20 Uhr im Neuen Ludwigstal.
Kontakt: karin.reinhard12@gmail.com
Spendenkonto: DE96 6709 2300 0033 3033 27
Termin: 27.4., Führung Windindustriegebiet Stillfüssel. Info folgt.
Dr. R. Kraft