Bericht der Jugendarbeit

Der überdachte Treffpunkt soll beim Talx gebaut werden

Ob es den Treffpunkt braucht oder nicht, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Neben dem Nonstop wird das Talx wieder stärker von Jugendlichen genutzt.
Neben dem Nonstop wird das Talx wieder stärker von Jugendlichen genutzt.Foto: bra

Die Mitarbeiter der Jugendarbeit in Eislingen sehen keinen Bedarf an einem festen öffentlichen Treffpunkt. Oberbürgermeister Klaus Heininger widerspricht: Ein Treffpunkt mit Überdachung sei ein klarer Wunsch vieler Jugendlicher. Warum liegen die Einschätzungen so auseinander?
Die Freien Wähler hatten im Zuge der Haushaltsberatungen im Gemeinderat die Einrichtung eines überdachten Treffpunktes für Jugendliche angeregt. Peter Rost vom Jugendhaus Nonstop hat sich bei der Zielgruppe umgehört. Das Ergebnis: Die befragten Jugendlichen sehen keinen Bedarf an einem überdachten Treffpunkt.
Die Treffpunkte von Cliquen in der Öffentlichkeit änderten sich immer wieder. Mal trifft man sich vor der Stadthalle, aber vielleicht auch einmal im Umfeld des Hallenbads oder auf einem Schulhof. „Sie wollen nicht beaufsichtigt sein“, erklärte Rost, der neben seiner Arbeit im Jugendhaus auch in der sogenannten Mobile Jugendarbeit tätig war, während der Vorstellung des Berichts im KSSA.
An den jeweiligen Treffpunkten kommt es immer wieder zu Konflikten mit Anwohnern und Passanten. Neben Vandalismus ist Lärm und Vermüllung immer wieder ein Problem. Die Jugendarbeit versuche zwischen den Anwohnern und den Jugendlichen zu vermitteln, erklärte Rost. Er ließ aber auch durchblicken, dass die Arbeit in diesem Bereich nicht immer einfach sei. „Es ist eine angespannte Situation“, fasste er zusammen. Ein wiederkehrendes Problem sei die Respektlosigkeit mancher Jugendlicher untereinander, aber auch gegenüber Erwachsenen, Nachbarn oder Mitarbeitern der Jugendarbeit.
30 000 Euro für neues Dach beim Talx
Ob die Jugendlichen, die sich an öffentlichen Orten treffen, einen überdachten Treffpunkt in der Stadt wollten, habe er zwischen 40 und 60 Leute gefragt, so Rost. Die Rückmeldungen seien klar gewesen. Die Befragten bevorzugten entweder den Besuch des Jugendhauses Nonstop oder einen öffentlichen Platz ohne Aufsicht. Sowohl der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Andreas Cerrotta, als auch Eislingens Oberbürgermeister Klaus Heininger, bezweifelten, dass die Umfrageergebnisse repräsentativ seien. Der feste öffentliche Treffpunkt solle anderen Jugendlichen dienen als jenen, die gerne regelmäßig ins Nonstop kämen, erklärte Heininger. Während einer Zukunftswerkstatt mit Jugendlichen aus allen Eislinger Schulen in der Stadthalle im April 2024 sei der Wunsch nach dem Treffpunkt geäußert worden. „Da müssen wir liefern“, fand Heininger, wohl auch, weil die Zukunftswerkstatt nun einige Zeit zurückliegt. Die CDU hatte bereits vor einem Jahr beantragt, einen öffentlichen Treffpunkt für Jugendliche auf dem Lutherkirchenareal einzurichten.
Ein geeigneter Platz ist aus Sicht der Stadtverwaltung beim Talx. 30.000 Euro sollen für eine Überdachung in den Haushalt 2026 eingestellt werden. Der KSSA stimmte dem Vorschlag einstimmig zu. Apropos Talx, das Gebäude wird ebenfalls wieder stärker für die Jugendarbeit genutzt. Nachdem sich die Idee eines Jugendgemeinderates aufgrund mangelnden Interesses der Jugendlichen nicht verwirklichen ließ, hat die „Aktion Junges Eislingen“ (AJE) ihre Aktivitäten intensiviert. Als Treffpunkt wird das Talx genutzt. „Die Kids sind sehr aktiv. Sie engagieren sich gerne“, berichtete Rost, verwies aber darauf, dass die AJE vom Eislinger Kinder- und Jugendbüro und nicht von Mitarbeitern des Nonstop betreut würden. Ob ein Treffpunkt im Talx, womöglich von AJE selbstverwaltet, regelmäßig öffnen könnte, muss abgewartet werden.
E-Raucher werden immer jünger
Zu den inhaltlichen Themen, die die Mitarbeiter der Jugendarbeit derzeit beschäftigen, zählt der Gebrauch von E-Zigaretten. Im Jugendhaus seien die Geräte ein No-Go, versicherte Rost. Nichtsdestotrotz erfreuten sich die gesundheitsschädlichen Geräte großer Beliebtheit. In E-Zigaretten wird kein Tabak verbrannt, sondern eine Flüssigkeit verdampft. Der Dampf kann mit Aromen wie Ananas oder Vanille geschmacklich an die Bedürfnisse junger Konsumenten angepasst werden. Teilweise nutzten schon Neunjährige die Geräte, berichtete Rost. Die Besucher des Jugendhauses sind derzeit häufig unter 14 Jahren.
Mitmachprojekte
Unterstützung signalisierten die Jugendarbeiter für die Idee einer Wand für Graffiti. Die Idee brachte die Gruppe „Wir für Eislingen“ im Zuge der Haushaltsberatungen ein. „Die Jugendlichen hätten Lust darauf“, ist sich Rost sicher. Immer wieder werden im Jugendhaus handwerkliche oder künstlerische Aktivitäten angeboten, die sich großer Beliebtheit erfreuen. So sei in der jüngeren Vergangenheit eine Wand mit einem Graffitikünstler neu gestaltet und eine Theke neu gebaut worden.bra

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUM
28.11.2025
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