Kolpingsfamilie St. Leon
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Der Weg der Altkleider

Seit vielen Jahren öffnen wir im zweiwöchigen Rhythmus unser Altkleiderdepot beim Kolpingraum. Dieses Angebot wird von der Bevölkerung stets gerne angenommen....

Seit vielen Jahren öffnen wir im zweiwöchigen Rhythmus unser Altkleiderdepot beim Kolpingraum. Dieses Angebot wird von der Bevölkerung stets gerne angenommen. Immer öfter werden wir auch gefragt, was genau mit den vielen Altkleidersäcken geschieht, wenn sie unser Lager verlassen. Diese Transparenz liegt uns am Herzen, weshalb wir im Folgenden darüber berichten.

Der Beginn der Altkleidersammlung der Kolpingsfamilie St. Leon liegt bereits in den 1980er-Jahren. Gemeinsam mit dem Kolpingbildungswerk des Diözesanverbands Freiburg führten wir zunächst Straßensammlungen durch. Zwischendurch hatten wir auch mal Altkleidercontainer aufgestellt, die aber wegen zu viel Unrat bald wieder entfernt wurden. Seit ca. 20 Jahren sammeln wir nun die Altkleider in einem Depot beim Kolpingraum.

Wenn die Altkleidersäcke nun unser Lager verlassen, werden sie in einem Transportfahrzeug zu einem der vielen Sortierwerke der Kolping Recycling GmbH in Fulda gebracht. Die Firma, die im Jahr 2000 gegründet wurde, ist ein Kolping-eigener Betrieb und ist getragen von vier Diözesanverbänden und dem Deutschen Kolpingwerk. Außerdem arbeitet sie mit Integrationseinrichtungen (Behindertenwerkstätten) zusammen. Im Jahr 2013 hat die GmbH die Auszeichnung Gesicherte Nachhaltigkeit erhalten.

Die Firma ist ein zertifizierter Entsorgungsbetrieb, denn Altkleider sind laut Gesetz als Abfall definiert. Nach der Sortierung endet die Bezeichnung „Abfall“ für die Altkleider – jetzt sind sie Wertstoffe.

Hier noch ein paar interessante Zahlen und Fakten:

  • Die Kleidung für Afrika wird in Ballen mit jeweils 50 kg verpackt. So viel kann eine Afrikanerin auf dem Kopf tragen.
  • Die Herstellung von 1 kg Baumwolle benötigt durchschnittlich 25.000 l Wasser.
  • 1 T-Shirt verbraucht 2.000 l Wasser und produziert 3 kg CO₂
  • Von 2000 bis 2015 verdoppelte sich die Textilproduktion: 100 Mrd. Kleidungsstücke weltweit, 5 Mrd. deutschlandweit
  • Circa 58 % der Textilien erhalten ein neues Leben als Second-Hand-Kleidung.
  • Circa 20 % werden als Dämmmaterial in der Automobilindustrie verwendet.
  • Circa 12 % werden als Putzlappen verarbeitet.
  • Circa 10 % bleiben Restmüll und werden energetisch verwertet.

Wir, die Kolpingfamilie St. Leon, möchten uns an dieser Stelle recht herzlich bei der Bevölkerung bedanken, die uns stets mit Altkleiderspenden unterstützt. Mit dem Erlös ist es uns möglich, jährlich gemeinnützige Projekte in der Umgebung zu unterstützen.

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Amtsblatt der Gemeinde St. Leon-Rot
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Ausgabe 15/2025

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